Das Unternehmen gewinnt an Reputation, wenn es von sich behaupten kann, dass bei ihm Siemens, Intel, SAP oder sonst wer beteiligt ist. Auch der Zugang zur Muttergesellschaft des Corporate Venture Capitalisten als Kundin oder Vertriebspartnerin kann von großem Vorteil sein. Außerdem können sich noch verschiedene andere Kooperationsmöglichkeiten ergeben.
Der Start-up-Unternehmer sollte aber nicht vergessen, dass den unbestrittenen Vorteilen auch einige doch sehr schwerwiegende Nachteile gegenüberstehen. Erstens besteht wie in jedem Großunternehmen zwischen Abteilungen, die nicht direkt immer miteinander zu tun haben, eine Kluft, die dazu führen kann, dass der Start-up-Unternehmer sehr wenig von den positiven Segnungen seines starken Partners mitbekommt. Es kann ihm auch passieren, dass sein Unternehmen von Wettbewerbern seines Financiers wegen der Beteiligung des Konkurrenten als Lieferant nicht berücksichtigt wird.
Ein weiterer Pferdefuß wird bei der häufigsten Variante des Exits – dem Trade Sale, also der Veräußerung an einen strategischen Verkäufer – offenbar. Der Corporate Investor hat schon einen Fuß in der Tür, der den Verkauf des Unternehmens an interessierte Käufer wesentlich erschweren oder sogar verhindern kann. Jeder Kapital suchende Unternehmer muss für sich die Vor- und Nachteile abwägen. Aber nicht nur bei technologieorientierten Start-ups ist es schwierig, den „idealen“ Partner zu finden.