Die gesamte Buyout-Industrie und nicht nur die Jumbos haben momentan an einigen Fronten zu kämpfen. Die eine Front, nicht nur entstanden durch die von unserem Arbeitsminister Müntefering angestoßene Heuschreckendebatte, wirft den Buyout-Fonds sehr rüde Methoden im Umgang mit ihren Akquisitionsobjekten bzw. mit deren Mitarbeitern vor und wurde begierig von sämtlichen Gazetten aufgegriffen und durchdekliniert. Die andere, weniger beachtete, jedoch finanziell sehr wichtige, ist die Steuerfront. Nicht nur in Deutschland gibt es in manchen Kreisen ein gewisses Unbehagen über die steuerliche Bevorzugung von Private Equity-Fonds.
Selbst in den Ländern mit einer sehr viel weiter entwickelten Private Equity-Kultur wie USA und UK gibt es Stimmen und sogar vereinzelte Gesetzgebungsinitiativen, die gewisse Steuervorteile für die Private Equity-Industrie kassieren wollen. Gestützt wird das auch von der Industrie, die immer öfter bei ihren Versuchen, strategische Akquisitionen zu machen, von den bösen Buyout-Fonds überboten wird. Und dies wahrscheinlich begünstigt oder überhaupt erst ermöglicht durch deren Steuervorteile.
Wenn solches Ungemach droht, bedarf es auch wirklich einer Vereinigung der Stärksten, um sich dagegen zu wehren. Aus dieser Sicht macht die Verbrüderung der Jumbos Sinn. Ob deswegen eine neue Fachgruppe geschaffen werden muss, erscheint mir nach wie vor fraglich.