Zunächst ein großes Lob an den Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften für das kontrovers zusammengesetzte Podium auf dem 9. Deutschen Eigenkapitaltag, der am 9. April in München stattfand. Der Unterhaltungswert war immens und hätte sicherlich für Heiterkeit unter den anwesenden Private Equity-Managern gesorgt – wenn das Fazit nicht so traurig wäre. Der sich abzeichnende Inhalt des Gesetzes „zur Modernisierung der Rahmenbedingungen für Kapitalbeteiligungen“ (MoRaKG) ist ebenso alltagsuntauglich wie sein sperriger Name. Besonders schockierend im Hinblick auf die geplante Verabschiedung des Gesetzes noch im ersten Halbjahr 2008: Zwischen den Experten herrscht nicht einmal Einigkeit darüber, ob der Wortlaut des neuen Gesetzes oder ein Erlass aus dem Jahr 2003 bei der Frage der Steuertransparenz maßgeblich sei. Auszüge aus der hitzigen Diskussion finden Sie auf den Seiten 18-19.
Apropos MoRaKG: Zumindest für Business Angels scheint es noch eine Verbesserung gegenüber der ursprünglichen Fassung des Gesetzes zu geben. Der Freibetrag soll von 20.000 Euro auf 200.000 Euro pro Beteiligung angehoben werden, ebenso die maximale Beteiligungsquote auf 25% und die Haltedauer auf zehn Jahre. Damit werden die am 22. Oktober 2007 durch den Vorstand des Business Angels Netzwerk Deutschland
e. V. bei einer Anhörung des Bundestagsausschusses für Finanzen vorgebrachten Vorschläge zwar nur ansatzweise erfüllt, dennoch freut der Schritt in die richtige Richtung.
Wie in den beiden Vorjahren widmen wir auch in diesem Frühjahr das Titelthema einer Ausgabe des VentureCapital Magazins den Menschen im Beteiligungsgeschäft. Denn trotz aller Stolpersteine, die der deutsche Gesetzgeber den Private Equity-Häusern in den Weg legt, übt der Beruf des Investmentmanagers auch hierzulande eine große Faszination aus. Auf S. 12-17 stellen wir einige Karrierewege der jüngeren Generation vor. Bei der Recherche für diesen Beitrag hat sich schnell gezeigt, wie viel hochqualifizierter „Nachwuchs“ im deutschsprachigen Raum heranreift – die portraitierten Shootingstars sind daher exemplarisch und nicht als abschließende Auswahl zu verstehen.
Bei vielen internationalen Investoren herrscht noch immer die Auffassung vor, dass Venture Capital-Gesellschaften im deutschsprachigen Raum über eine zu kurze Historie und keinen ausreichenden Leistungsnachweis (Track Record) verfügen. Angesichts der wachsenden Erfahrung der alten Hasen (siehe unsere Serie „Menschen & Macher“, in dieser Ausgabe auf S. 20) und jungen Hüpfer mit zwei, drei oder mehr Fondsgenerationen drängt sich der Eindruck auf, dass hier ein vor vielen Jahren möglicherweise berechtigt gefälltes Urteil unreflektiert in die Zukunft fortgeschrieben wird. Lassen Sie uns daran arbeiten, dieses zu ändern. Indem wir aus Ideen Geschäftsmodelle entwickeln, trotz MoRaKG für den Standort Deutschland eintreten und über Erfolge (wie blau Mobilfunk – siehe S. 48-49) sprechen bzw. schreiben.
Interessante Einblicke wünscht
andreas.uhde [at] vc-magazin.de
Kostenloser Eintritt für die Start-Messen in Nürnberg und Essen
Als Medienpartner der Start-Messen 2008 in Bremen, Nürnberg und Essen verlost das VentureCapital Magazin jeweils 15 Freikarten pro Veranstaltungsort. Start – die Messe für Existenzgründung, Franchising und junge Unternehmen in Deutschland – läuft jeweils über zwei Tage und bietet ein kostenfreies Vortrags- und Workshop-Programm rund um die Selbstständigkeit. 2007 kamen zu jeder der drei Start-Messen über 2.000 Besucher!
Mehr Informationen zu den Start-Messen unter www.start-messe.de. Wenn Sie eine der jeweils 15 Dauerkarten gewinnen wollen, schreiben Sie bitte eine E-Mail mit dem gewünschten Ort, Ihrer Adresse und Telefonnummer an [email protected]. Die Gewinner werden per E-Mail von uns benachrichtigt.
Einsendeschluss für Nürnberg ist der 31. Mai 2008.
Die Start-Termine im Jahr 2008:
– Nürnberg 4. – 5. Juli
– Essen 17. – 18. Oktober