Lukrative Marktnische lockt .
Auch Mittelstandsunternehmen brauchen hin und wieder eine eigenkapitalnahe Finanzierung, sei es, um ihre Nachfolge zu regeln oder einen Wachstumsschritt zu vollziehen. Ohne Zweifel bietet der Mittelstand im deutschsprachigen Raum für Investoren bedeutendes Renditepotenzial, das den klassischen Private Equity-Fonds nicht ohne weiteres zugänglich ist, weil die Zielunternehmen zu klein sind oder die Fondsstrategie von den Wünschen der Unternehmer abweicht. Mit ihrem neuen Dachfonds DBM Mittelstand will die Privatbank Delbrück Bethmann Maffei in solche Zielfonds investieren, die genau diese Lücke zu nutzen verstehen. Statt Übernahmeschlachten und Bietgefechten kann dies eher langfristig orientierte, in Abstimmung mit den Unternehmern geführte Beteiligungen bedeuten.
Erster Zielfonds steht fest .
Als erste Zielfondsbeteiligung, die ins gewünschte Raster passt, haben die Dachfondsberater DBM Fonds Invest, ABN Amro sowie Fleischhauer Hoyer & Partner 2,5 Mio. Euro mit Aufstockungsoption am Buchanan Unternehmer-Fonds I gezeichnet. Diese ist mit einer Platzierungsgarantie des Anbieters abgesichert. Der Fonds hat bereits zwei Zielunternehmen im Portfolio: den Logistikdienstleister time:matters GmbH, an dem auch Lufthansa Cargo beteiligt ist, und den Yachtenbauer Dehler. Mit drei weiteren Zielfonds würden derzeit Beteiligungen verhandelt. Die Einzelbeteiligungen der Fonds sollen ohne Fremdkapitalanteile jeweils ca. drei bis 25 Mio. Euro groß sein.
Beraterhonorar nicht bezifferbar .
Als Renditeziel peilt DBM eine IRR von 10% p. a. an. Zeichnungen an dem planmäßig 40 Mio. Euro großen Dachfonds sind ab 10.000 Euro möglich und inklusive des branchenüblichen Agios von 5% zu 50% am 16.6.2008, zu 30% am 30.3.2009 und zu 20% am 30.3.2010 zur Zahlung fällig. Bei den Gebühren weist DBM im Unterschied zu den meisten Wettbewerbern die Zahlen inklusive Mehrwertsteuer aus. Somit sind die jährlichen Kosten von rund 1,25% für ein Privatanlegerprodukt günstig, die anfänglichen Einmalkosten liegen mit 7,8% im üblichen Rahmen des Marktes. Leider fällt die Vergütung des Dachfondsberaters Fleischhauer Hoyer & Partner „nach Tagessätzen“ an und ist schwer abschätzbar. Die Hurdle Rate ist mit 10% anlegerfreundlich, die danach fällige Gewinnbeteiligung mit 20% eher sportlich.
Fazit: .
Mit mindestens nur zwei Zielfonds und einer engen Fokussierung auf ein Private Equity-Teilsegment innerhalb des deutschen Sprachraums lässt sich keine mit den üblichen Dachfonds vergleichbare Risikostreuung erreichen. Anleger, die diese Nische für attraktiv halten, können diesen naturbedingten Malus verschmerzen. Die Gebührenstruktur ist augenscheinlich günstig, die hohe Performance Fee und die nicht gedeckelte Beratervergütung stören jedoch das Gesamtbild.
Volker Deibert
DBM Mittelstandsbeteiligungs GmbH & Co. KG .
Volumen: 40 Mio. Euro
Minimum: 10.000 Euro
Laufzeit: 31.12.2018, 3 x ein Jahr Verlängerungsoption bzw. Abwicklung des letzten Zielfonds
Zeichnungsschluss: 30.6.2008, verlängerbar bis 30.3.2009
RQ-16*: 60,65%
Investment-Thema: auf Mittelstandsunternehmen im deutschsprachigen Raum konzentrierte Zielfonds
Anzahl Portfoliogesellschaften: 2-5 Zielfonds = ca. 30-80 Portfoliounternehmen
Die Kennzahl RQ-16 (=Rendite-Quotient auf Basis von 16% Bruttorendite) gibt an, in welchem Umfang der Anleger am Bruttoergebnis des Fonds nach Abzug sämtlicher Kosten partizipiert (vor Steuern). Hierzu werden die Emittentenangaben herangezogen, ein planmäßiges Fondsvolumen und ein typischer Verlauf unterstellt und die internen Zinsfüße des Netto- und des Brutto-Zahlungsstroms ins Verhältnis gesetzt.