SVF Private Equity Select IV: Ehrgeizig gepreister Feeder-Fund

Planmäßiges Commitment: 142%
Um für den neuen Fonds PES IV der SVF AG eine möglichst effiziente Kapitalauslastung zu erreichen, strebt dessen einziger Zieldachfonds Microcap 08/09 SICAR eine Overcommitment-Quote im Verhältnis 10:7 oder 142% an. Sollte die für Private Equity-Fonds übliche durchschnittliche Abrufquote der Zeichnungsbeträge von 70% überschritten werden, so steht dem planmäßig 120 Mio. Euro großen Dachfonds eine Kreditlinie der Fortis Bank im Volumen von 50 Mio. USD zur Verfügung.

Kreditlinie von Fortis sichert ab
Der eigentliche Dachfonds will das Anlagekapital breit über die Regionen und Investmentstile streuen: Schwerpunkt soll primär Europa und in zweiter Linie Amerika sein, maximal 30% sollen in Asien und dem Rest der Welt angelegt werden. Maximal 5% sind für Co-Investments vorgesehen, höchstens 40% sollen in Venture Capital-Fonds fließen. Der Schwerpunkt nach Stilen liegt auf Buyout-Investitionen. Zwar wirbt SVF mit dem beliebten Argument, dass aufgrund von bereits vorhandenen Investments des Microcap 08/09 kein Blind Pool-Risiko vorhanden sei, doch befinden sich die ersten drei Zielfonds noch in Verhandlung. Deren Zielregionen seien USA und Singapur.

Kreative Gewinnbeteiligungsregel
Neben 6,5% anfänglichen Einmalkosten und 5% Agio fallen jährlich durchschnittlich 1,84% des Zeichnungsbetrages als Aufwand für die Investoren an. Die Gewinnbeteiligung beträgt 5% des absoluten Gewinns, sofern dieser die Schwelle von 50% des Kapitaleinsatzes überschreitet – auf neudeutsch eine fixe Hurdle Rate von 50% mit Catch-up-Klausel. Für einen reinen Feeder-Fund mag dies teuer erscheinen, doch hat SVF hierbei die Kostenebene des Ziel-Dachfonds eingerechnet. Dann jedoch sind auch dessen Einmalkosten von bis zu 2,5% und 10% Gewinnbeteiligung zu erwähnen. Die Einzahlungen werden zu 40% plus Agio sofort nach Beitritt zur Zahlung fällig, jeweils 30% am 30.04.2009 und 30.04.2010.

Fazit
Mit Feri ist ohne Zweifel ein erfahrener Manager am Werke, und die aktuelle Krisenstimmung bietet einen idealen Nährboden für überproportionale Private Equity-Renditen in den kommenden Jahren. Moderate Overcommitment-Quoten sind beileibe nichts Neues in der Privatanleger-Dachfondsszene, und jeder Initiator hat seine eigene Philosophie zu deren Höhe entwickelt. Ebenso mangelt es nicht an Versuchen, den Vergleich von Kostensätzen zu erschweren. SVF legt die jährlichen Kosten dieses reinen Feeder-Funds und des Ziel-Dachfonds auf die Summe dessen geplanter Commitments nach Abzug der Einmalkosten um und kommt so auf optisch leichter verdauliche 1,44% pro Jahr.

Volker Deibert

SVF Private Equity Select IV GmbH & Co. KG
– Volumen: 20,0 Mio. Euro
– Minimum: 15.000 Euro
– Laufzeit: 31.12.2020, abhängig von Ziel-Dachfonds-Laufzeit
– Zeichnungsschluss: bis 31.10.2010, analog Ziel-Dachfonds
– RQ-16*: 54,7%
– Investment-Thema: Microcap 08/09 SICAR
– Ziel-Anzahl Portfoliogesellschaften: 100 Portfoliounternehmen
www.svf.de

*) Die Kennzahl RQ-16 (=Rendite-Quotient auf Basis von 16 % Bruttorendite) gibt an, in welchem Umfang der Anleger am Bruttoergebnis des Fonds nach Abzug sämtlicher Kosten partizipiert (vor Steuern). Hierzu werden die Emittentenangaben herangezogen, ein planmäßiges Fondsvolumen und ein typischer Verlauf unterstellt und die internen Zinsfüße des Netto- und des Brutto-Zahlungsstroms ins Verhältnis gesetzt.