Es gibt sie: die Forscher, die sich zum Manager umerziehen lassen, Manager, die plötzlich Erfolge im Labor feiern. Aber sie sind sehr selten! Wie die Charaktere, so lassen sich auch die Konzepte nur begrenzt „frisieren“. Selbst Berater und Coaches können nur wenig ausrichten, wenn nicht von vornherein die Marschrichtung stimmt.
Dabei ist es für VCs gerade in der Krise wichtig, auf Qualität zu setzen. Erfolgreiche Fonds waren immer diejenigen, die in schlechten Zeiten investierten und in guten Zeiten verkauften. Die aktuelle Krise bietet somit Chancen für Investoren und Gründer. Im Prinzip ist alles vorhanden: starke Technologien mit hohem Innovationspotenzial genauso wie gute Manager und Coaches, die geeignete Konzepte stricken können. Nur: Wie bringen wir sie zusammen?
Um das Problem zu lösen, müssen wir mehr von der Gründerszene in den USA lernen. Durch gut funktionierende Netzwerke finden dort kreative Entwickler mit innovativen Technologien und kompetente Manager zusammen. Eine solche Kultur gilt es hierzulande zu entwickeln.
Besonders Erfolg versprechend wäre es, wenn Hochschulen und Forschungseinrichtungen Technologien professioneller und routinierter auf Gründungen übertragen und wenn mehr erfahrene Unternehmer in Neugründungen einsteigen würden. Wer zum Serial Entrepreneur wird, hat schon wertvolle Erfahrungen mit VCs gemacht und ist anderen Gründern meilenweit voraus. Es ist lobenswert, dass sich manche Unternehmer als Business Angels für die nächste Gründergeneration einsetzen. Noch stärker zu begrüßen wäre es allerdings, wenn sie abermals zum Unternehmer und neue Ideen mit voller Kraft vorantreiben würden. Beispiele dafür gibt es bereits in der deutschen IT- und Internetszene. Branchen wie Cleantech, Medizintechnik oder Anlagenbau können davon eine Menge lernen.