Das Fundraising ist im 4. Quartal 2008 völlig zum Erliegen gekommen und hat sich 2009 nicht erholt. Wir werden somit in Zukunft Engpässe zu erwarten haben, wenn nicht Venture Capitalisten wieder Geld einsammeln können. Die meisten Fonds gehen leer aus oder starten ihr Fundraising vorsichtshalber erst gar nicht. Wir brauchen dringend eine Initiative, die den Venture Capitalisten hilft, Geld in ihre Fonds zu bekommen. Die Franzosen machen es vor: Sie haben steuerliche Sonderabschreibungsmöglichkeiten für Fondszeichner implementiert. Da das Finanzministerium Sorge vor Missbrauch hat, wäre alternativ eine Versicherung für Fondsinvestoren, die in Early Stage-Fonds investieren, hilfreich.
Dabei darf es nicht um eine Teilabsicherung von Unternehmensbeteiligungen gehen. Die hatten wir schon! Die Versicherung für Fondsinvestoren setzt auf einer anderen Ebene an und begrenzt den möglichen Verlust des Fondsinvestors am Ende der Fondslaufzeit. Im Gegenzug muss der Fondsinvestor im Fall, dass Überschüsse anfallen, einen anfänglich definierten Anteil seiner Überschüsse an den Versicherungsgeber abgeben. Auch die Venture Capital-Manager stellen gern einen Teil ihres Carries bereit, um eine Versicherung gegenzufinanzieren. Leider gibt es aktuell nur einen, der als Versicherer in Frage kommt: den Steuerzahler, der hier aber ein Risiko trägt, dem hohe Chancen auf Wohlstand sichernde Innovationen entgegenstehen: ein fürwahr gutes Geschäft!