Garantie vom Mutterkonzern
Die Münchener von WealthCap planen, für diese Beteiligung 15 bis 66 Mio. EUR zuzüglich 5% Agio einzuwerben. Die Zeichnung ist aber mit einer Mindestanlage von 10.000 EUR möglich. Nach Abzug der Fondsanlaufkosten von 11,4% des Eigenkapitals inklusive Agio werden 50% des Kommanditkapitals in ein abgezinstes Schuldscheindarlehen der Unicredit investiert. Diese Einlage ist an die Bank als Sicherheit für die von ihr ausgesprochene Kapitalgarantie verpfändet. Der italienische Finanzkonzern steht dafür ein, dass die Fondsanleger Ende 2018 zumindest ihre Einlage ohne Agio zurückbekommen. Ausschüttungen an die Investoren und Steuergutschriften vermindern laufend den Garantiebetrag. Sofern die Bank nicht in Anspruch genommen wird, fließt das aufgezinste Schuldscheindarlehen am Ende an den Fonds zurück. Aber: Sicherheit hat ihren Preis. Unicredit lässt sich die Garantie jährlich mit 0,5% der Garantiesumme bezahlen. Obendrein darf sie den Garantievertrag kündigen, wenn sich während des Fundraisings wesentlich wirtschaftliche Rahmenbedingungen für den Private Equity-Markt verändern. Dann würde der Initiator den Fonds rückabwickeln.
Konzentration auf Buyouts
Der Fonds investiert nur 43% des Kommanditkapitals in Private Equity. Damit ist dieser Fonds ziemlich verwässert. Es bestehen konzerninterne Optionen für den Erwerb von Treugeberbeteiligungen an den folgenden Fonds: Carlyle Partners III, Blue Capital Equity I und IV, Auda Capital IV Co-Investment sowie Carlyle Partners V und PAI Europe V über den WealthCap Private Equity 10. Blue Capital gehört seit 2007 zu WealthCap. Die Fonds wurden in den Jahren 2000 bis 2008 aufgelegt und sollen von der aktuellen Beteiligungsgesellschaft zum Net Asset Value erworben werden. Grundsätzlich gelten Investitionen in mittlere und große Buyouts, und hier zumindest zur Hälfte in Europa, als Portfolio-Maßstab. Zweite Schwerpunktregion sind die USA, während Venture-Beteiligungen ausgeschlossen sind. Nach Angaben des Initiators sind die vorselektierten Fonds schwerpunktmäßig in den Sektoren Transport/Logistik, Reisen/Entertainment, Einzelhandel, Gesundheitswesen und Medien investiert.
Blue Capital kann etwas vorweisen
Zwei Zielfonds haben das gezeichnete Kapital vollständig abgerufen und befinden sich laut WealthCap in der Desinvestitionsphase. Die übrigen Fonds haben 20 bis 64% des zugesagten Kapitals abgerufen. Blue Capital hat bislang einen Private Equity-Fonds aufgelöst; er hat den Investoren eine IRR-Rendite von jährlich 16% gebracht. Der Blue Capital Equity I aus dem Jahr 2002 hat bis Ende 2008 124% der gezeichneten Einlagen an die Anleger ausgezahlt. 2009 erfolgten keine Ausschüttungen, was auch für den 2008 lancierten WealthCap Private Equity 10 gilt. Beim Blue Capital Equity IV handelt es sich um ein Private Placement, für das der Initiator keine Ergebnisse veröffentlicht. Die Vergütungen im aktuellen Fonds sind vertretbar. Ein Carry fällt nur auf Ebene der Zielfonds an.
Fazit:
Der sehr ausführliche Prospekt verlangt dem Leser einiges ab, was mit der konzerninternen Beteiligungsstruktur mit der doppelten Dachfondskonstruktion zusammenhängt. WealthCap bietet verunsicherten Privatanlegern zwar einen Fonds mit Kapitalgarantie. Die sorgt aber dafür, dass weniger als die Hälfte des Anlagekapitals in die eigentliche Assetklasse investiert wird. So kommen Private Equity-Freunde kaum auf ihre Rechnung.
Alexander Endlweber
WealthCap Private Equity 12 Balance
Zielvolumen: bis zu 69,3 Mio. EUR (inkl. Agio)
Laufzeit: bis 31.12.2018
Zeichnungsschluss: 31.12.2010
Investitionsthema: Buyouts in Europa und USA
Website: www.wealthcap.de