Daher ist es konsequent, den Kreis der Fondsinvestoren zu öffnen und auch Privatanlegern die Möglichkeit zu geben, in diese Assetklasse zu investieren. Viele Venture-Capitalisten gehen auf wohlhabende Privatinvestoren bzw. deren Family Offices zu, die einen kleinen Teil ihres Vermögens in die Frühphasenfonds investieren. Der Vorteil hier ist, dass die Privatinvestoren eine professionelle Due Diligence der Beteiligungsgesellschaft durchführen und einen substanziellen Teil des Fonds erbringen. So haben sie einen unmittelbaren Einblick und Einfluss auf das Management des jeweiligen Fonds.
Eine weitere Möglichkeit bieten Fonds, die über spezialisierte Vertriebsgesellschaften an Kleinanleger herantreten. Diese Kleinanleger erhalten die Chance, sich mit vergleichsweise geringen Beträgen an dem chancenreichen Venture Capital-Geschäft zu beteiligen. Die Situation dreht sich im Vergleich zu den Family Offices um: Kleinanleger investieren einen eher größeren Teil ihres Privatvermögens und erbringen damit aber nur einen sehr kleinen Teil des Fonds. Dieses Modell kann, wenn es in die Breite getragen wird, zu erheblichen Volumina führen, die dazu beitragen können, die Finanzierungsmöglichkeiten junger Hightech-Unternehmen deutlich zu verbessern. Wenn der Kleinanleger offen und klar über Risiken, Provisionen und Management Fees informiert wird, ist dieser Weg auf den ersten Blick sehr zu begrüßen. Allerdings kommt noch ein weiteres Risiko hinzu: In vielen Fällen geben weniger die Performance der Fonds und der Track Record der Investmentmanager als vielmehr die Vertriebsstärke und die bunten Hochglanzprospekte beim Verkauf von Fondsanteilen den Ausschlag für eine Investition. Grundsätzlich sind aber Erfahrung und Qualifikation der Venture Capital-Manager entscheidend für den Erfolg eines Fonds. Aktuell haben wir gute Manager im Markt, die auf den breiten Vertrieb setzen. Ihnen drücke ich fest die Daumen, dass sie zu guten Renditen kommen, da sonst auch diese Quelle in Zukunft versiegen wird.