Für den einen löst ein frisch duftender Apfelkuchen eine wohlige Kindheitserinnerung mit Besuchen bei den Großeltern aus, für den anderen ist es ein frisches Bad am Samstagabend, an das sich früher der gemeinsame Fernsehabend mit Wetten, dass …? angeschlossen hat. Neben so angenehmen Anlässen können aber auch die Krisen der letzten Jahre und die Lösungsansätze der Politik diesen Reiz auslösen. Wenn die Notenbanken der westlichen Welt mal wieder die Druckerpresse anwerfen, erscheinen urplötzlich einzelne Bilder aus alten Donald Duck-Comics vor dem inneren Auge – beispielsweise der greise Mega-Kapitalist Dagobert Duck, dessen Geldspeicher fast aus allen Nähten platzt und der buchstäblich in Geld schwimmt. Zudem können verschiedene Nachrichten, ob nun der immer höher werdende Kapitalbedarf Griechenlands oder die Verschuldung der USA, als Hinweis gedeutet werden, dass die Duck’schen Trillionen oder gar Fantastilliarden bald Realität sind.
Gleich mehrfach im letzten halben Jahr sahen Magazine wie der Spiegel (u.a. mit Titelgeschichten zum „Gelduntergang“ oder zur „Geldbombe“) jedenfalls das Ende des Wirtschaftssystems nahe. Das wirkt wie Panikmache, wo stattdessen eine fundierte Analyse dazu beitragen sollte, konstruktive Ansätze zu finden. Die europäischen Spitzenpolitiker scheinen dazu aber offenbar nicht in der Lage zu sein: Die Lösung des griechischen Problems wurde verschleppt und für eine Entscheidung auf dem jüngsten „Rettungsgipfel“ war selbst ein Wochenende zu kurz. Mit dem immens hohen „Rettungsschirm“ EFSF gibt es zwar einen Ansatz – aber da er mit den Mitteln des Kapitalmarktes gehebelt werden soll, wird Feuer mit Öl bekämpft. Wenig lösungsorientiert wirken auch die Ansätze von unten, wie etwa die „Besetzung“ der Wall Street und anderer Bankenviertel wie beispielsweise in Frankfurt.
Ohne falschen Populismus zeigen dagegen Private Equity-Manager, wie sie in Krisensituationen vorgehen und ihr Kapital schützen: Lieber lassen sie ein krankes Portfolio-Unternehmen in die Insolvenz gehen, als dem schlechten Geld noch gutes hinterherzuwerfen. Nach vielen Jahren der Kritik wäre es für die Politik nun an der Zeit, Finanzinvestoren punktuell zum Vorbild zu nehmen.