Die Gründer und Unternehmer lassen sich aktuell noch nicht von der globalen Angst anstecken. Im Gegenteil, die Gründerlandschaft erlebt neue Impulse. Erfolgreiche und vermögend gewordene Unternehmer engagieren sich in jungen Start-ups, bringen Geld und Expertise ein. In Berlin entsteht gerade eine aktive Gründerszene, in der zum Teil noch junge, aber dennoch erfahrene Unternehmer gemeinsam mit Programmierern und jungen, cleveren und höchst motivierten Managern Erfolg versprechende Geschäftskonzepte im Internet verwirklichen. Diese Szene zieht nun auch institutionelle Investoren aus dem In- und Ausland sowie Corporates und Fachexperten an. Solch ein Cluster erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit und – gut für die Gründer – auch die Unternehmensbewertungen der Start-ups signifikant.
Wenn ein vermögender, unternehmerischer Privatinvestor binnen eines Jahres Distributionsverträge in China, Korea und der Türkei mit Mindestabnahmemengen zum Abschluss führt – in diesem konkreten Fall bei einem Medizintechnikunternehmen –, spricht das für starke Netzwerkeffekte. Lassen sich solche und ähnliche Effekte bündeln, können Emergenzen aus Systemen entstehen, die zu einer neuen Entwicklungsdynamik und höheren Erfolgswahrscheinlichkeiten von Start-ups führen. Institutionellen Investoren fällt die Aufgabe zu, solche Systeme zu befördern. Sie führen die besten Experten, erfahrene Unternehmer bzw. Business Angels sowie Konzerne mit den Start-ups zusammen und bringen ihr eigenes Know-how, wie man ein Unternehmen wirklich groß macht, mit ein. Noch ist es zwar unsere Vision, dass solch ein „Business Ecosystem“ einen neuen und fruchtbaren Nährboden für junge Hightech-Unternehmen bietet – aber die Vision wird greifbar.
Zum Autor
Dr. Michael Brandkamp ist Geschäftsführer der High-Tech Gründerfonds Management GmbH (www.high-tech-gruenderfonds.de) mit Sitz in Bonn. Vor dem Aufbau des High-Tech Gründerfonds verantwortete er als Abteilungsdirektor innerhalb der KfW Bankengruppe den Bereich Innovationsfinanzierungen und Beteiligungen.