Mittelbeschaffung im Jahr 2011
Die Mittelbeschaffung blieb 2011 verhalten, wurde doch weltweit lediglich Kapital in Höhe von 268 Mrd. USD gezeichnet. Damit entsprachen die Volumen in etwa jenen von 2010. Obschon die aufstrebenden Volkswirtschaften an Bedeutung gewinnen, zeichnen sie nach wie vor für nur 20% der gesamten Mittelbeschaffungsaktivitäten verantwortlich. Der Löwenanteil wird weiterhin von den USA (58%) und Europa (22%) beigesteuert. Die Kapitalbeschaffung wird voraussichtlich auch 2012 schwierig bleiben, und die Fondsmanager dürften vermehrt um die verfügbaren Mittel buhlen müssen. Gewisse Private Equity-Firmen werden unter Umständen ihre Strategie anpassen müssen, um einen Konkurrenzvorteil zu erlangen. Eine Option könnte sein, eine breitere Palette von geografisch unterschiedlichen und spezialisierten Fonds anzubieten. Gewisse Fondsmanager sind möglicherweise bereit, ihre Konditionen zu lockern, um die Gunst der Investoren zu gewinnen.
Angespanntere Finanzierungsbedingungen
Die Spannungen an den Kreditmärkten nahmen angesichts der globalen finanziellen Unsicherheit zu. Fremdkapital war in der zweiten Jahreshälfte 2011 schwieriger zu bekommen und wurde teurer. In der Folge fielen die Fremdkapitalisierungsquoten (Leverage), und die Eigenkapitalbeiträge stiegen. Wahrscheinlich waren dazu größere Syndikate von Fremdkapitalanbietern erforderlich. Allerdings belegen die Transaktionsvolumen von 259 Mrd. USD im Jahr 2011, dass nach wie vor zahlreiche Banken bereit waren, mit privatem Beteiligungskapital unterlegte Buyout-Transaktionen zu finanzieren. Gewissen Managern gelang es sogar, angemessene Fremdmittel für Buyouts im Umfang von mehreren Milliarden zu erhalten. Im aktuellen, von einer strikteren Kreditvergabe geprägten Umfeld hat der Fokus auf operative Verbesserungen an Bedeutung gewonnen.
Gelegenheiten bieten sich nach wie vor
Marktturbulenzen führen üblicherweise zu attraktiveren Bewertungen. Gewisse Arten von Private Equity-Transaktionen sind daher besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten interessant. Gelegenheiten bieten beispielsweise Anlagen in notleidende Verbindlichkeiten (Distressed Debt), Ausgliederungen und die Übernahme ausgewählter Aktiven. Zahlreiche Private Equity-Gesellschaften haben den jüngsten Abschwung genutzt, um opportunistisch qualitativ gute Unternehmen zu tieferen Bewertungen zu erwerben. Derweil schätzen die Fondsmanager die Zukunft nicht allzu pessimistisch ein. Laut einer jüngst von Ernst&Young durchgeführten Umfrage rechnen die meisten von ihnen damit, dass das Transaktionsumfeld stabil bleiben oder sich sogar leicht verbessern wird, und zwar sowohl hinsichtlich der Anzahl als auch der Qualität der Transaktionsgelegenheiten.
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