Odewald – Die Wachstumstreiber

Von Berlin aus in die DACH-Region

Die Partner von Odewald sind da vor Ort, wo der deutsche Mittelstand sitzt. Ein Abgleich ihrer Profile mit einer Deutschlandkarte zeigt: Die Partner sind bundesweit bestens vernetzt und pflegen von überall aus Kontakte in die DACH-Region. Der in München ansässige Partner Torsten Krumm sieht darin das Kapital der Gesellschaft: „Wir sind im ganzen Land vertreten und in die dortigen lokalen Netzwerke eingebunden. So erfahren wir am schnellsten von möglichen Deals und präsentieren uns als Partner für den Mittelstand“, erläutert er. Gemeinsamer Stützpunkt der Netzwerker ist die Zentrale in Berlin. 1997 gründete der Namensgeber Jens Odewald dort die Beteiligungsgesellschaft Odewald & Compagnie Gesellschaft für Beteiligungen mbH (www.odewald.com). Bis heute haben er und seine Partner über 1 Mrd. EUR in mittelständische Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz investiert.

Drei Fonds für den Mittelstand

Dr. Jens Odewald selbst ist im September 2010 im Alter von 70 Jahren aus dem operativen Geschäft ausgeschieden. Heute liegt die Führung der Beteiligungsgesellschaft Odewald & Compagnie in den Händen der beiden Co-Heads Prof. Dr. Ernst-Moritz Lipp und Torsten Krumm und der Partner Andreas Fetting und Dr. Christoph Schröder. Gemeinsam verwalten sie drei Fonds, die ersten beiden Generationen Odewald & Compagnie I und II, die 1998 und 2001 aufgelegt wurden, sind bereits abgeschlossen bzw. voll investiert. Der dritte Fonds Odewald & Compagnie III aus dem Jahr 2007 mit einem Volumen von 610 Mio. EUR wird bis Ende des Jahres ausinvestiert sein. Danach wird es in eine neue Fundraising-Runde gehen, deutet Krumm an. Bislang sind rund 60% der Investoren aus Deutschland, der Kreis setzt sich hauptsächlich aus Versicherungen und Pensionskassen zusammen. Der Rest der Investoren stammt aus dem Ausland, vor allem aus den USA und dem Mittleren Osten. Aus dieser Runde sei das Interesse bereits wieder groß: „Wir sehen rege Nachfrage gerade bei ausländischen Investoren. Der deutsche Mittelstand gilt bei vielen als das Zugpferd der europäischen Industrie“, berichtet Krumm.

30 bis 50 Mio. EUR Eigenkapital pro Beteiligung

Und genau hier liegt der Fokus der Gesellschaft: Odewald & Compagnie (www.odewald.com/odewald-und-compagnie) investiert in Unternehmen mit Umsätzen von bis zu 400 Mio. EUR, pro Investment fließen üblicherweise zwischen 30 und 50 Mio. EUR Eigenkapital. „Interessant sind für uns Unternehmen, die das Potenzial haben, sich zu nationalen oder internationalen Marktführern zu entwickeln“, erklärt Krumm. Bevorzugte Branchen sind dabei der spezialisierte Maschinenbau, Business Services, IT, neue Energien, Medizintechnik und der Gesundheitsbereich allgemein. So ist Odewald & Compagnie im Dezember bei der Oberberg Klinik Verwaltung GmbH (www.oberbergkliniken.de) eingestiegen, einer führenden deutschen Spezial-Klinikgruppe für die stationäre Behandlung von psychischen Erkrankungen in Deutschland. „Der Markt in diesem Bereich ist noch sehr fragmentiert. Wir sehen hier Wertsteigerungspotenzial über organisches Wachstum, aber genauso über selektive Zukäufe“, sagt Krumm.

Buy & Build im Mittelpunkt

Solche Buy & Build-Strategien sind die Spezialität von Odewald & Compagnie. So ist der Investor 2007 bei der mateco AG, einem Vermieter von Arbeits- und Hebebühnen, eingestiegen. Seither hat der Mittelständler sechs kleinere Anbieter zugekauft und ist bis heute der größte deutsche Player geworden. Eine ähnliche Strategie verfolgte Odewald & Compagnie auch bei dem Verpackungstechniker Oystar Holding GmbH (www.oystar-group.com), an dem der Investor ebenfalls seit 2007 beteiligt ist. Das Portfoliounternehmen erwarb einen Anbieter im Bereich Abfülltechnik. Außerdem sieht die Strategie eine Konzentration auf das Kerngeschäft vor. Drei Teilbereiche wurden daher erfolgreich veräußert, darunter die Prozesssparte mit den Unternehmen Hüttlin und Manesty an den Bosch-Konzern (www.bosch.de).

Im Gleichschritt mit dem Management

„Wir legen von Anfang an gemeinsam mit dem Management eine Strategie für die Weiterentwicklung unserer Beteiligungen fest“, sagt Krumm. „Wir entwerfen ein 100-Tage-Programm und legen daran anschließende mittelfristige Ziele fest. Unsere Überlegungen beginnen eigentlich schon bei der Due Diligence“, führt er aus. Wichtig sei, dass Investor und Management an einem Strang ziehen – deshalb werde das Management auch stets am Unternehmen beteiligt. Als aktiver Gesellschafter nehme Odewald & Compagnie außerdem immer einen Sitz im Aufsichtsrat ein und besetze weitere Posten vorzugsweise mit erfahrenen Personen aus der Industrie. Bislang strebte die Beteiligungsgesellschaft Mehrheitsanteile an. „Selektiv sind wir aber auch für kontrollierte Minderheitsbeteiligungen aufgeschlossen“, ergänzt Krumm und betont: „Dann möchten wir aber signifikante Vetorechte erhalten, Mitglieder im Aufsichtsrat stellen und unsere Exit-Rechte klar definieren.“ Derzeit umfasst das Portfolio fünf Beteiligungen. Als durchschnittliche Haltedauer gibt Krumm einen Zeitraum von vier bis sechs Jahren an. 2011 hatte sich das Private Equity-Haus von drei Beteiligungen getrennt: Veräußert wurden der Distributeur von Kaffeemaschinen Kaffee Partner Holding GmbH (www.kaffee-partner.de) sowie die Automobilzulieferer Westfalia-Automotive GmbH (www.westfalia-automotive.de) und die Boa Group (www.boagroup.com), ein Hersteller von mechanisch flexiblen Elementen.

Odewald KMU mit Fokus auf kleinere Unternehmen

Aufgrund der Investmentkriterien der drei Fonds von Odewald & Compagnie flogen kleinere mittelständische Unternehmen anfangs unter dem Radar der Berliner Investoren. Um das zu ändern, legte ein Team im Jahr 2008 einen speziellen Fonds für Investments in wachstumsstarke kleine und mittlere Unternehmen (KMU) auf. Der Fonds Odewald KMU (www.odewald.com/odewald-kmu) sammelte 150 Mio. EUR bei vorwiegend deutschen Investoren ein und konzentriert sich auf kleinere, wachstumsstarke Mittelstandsunternehmen mit Umsätzen von 20 bis 100 Mio. EUR im deutschsprachigen Raum. Pro Beteiligung werden 5 bis 20 Mio. EUR Eigenkapital bereitgestellt. Knapp die Hälfte des Fondskapitals haben die Partner Heiko Arnold, Frank Gerhold, Joachim von Ribbentrop und Oliver Schönknecht bereits investiert. An zwei der insgesamt fünf Portfoliounternehmen hat sich Odewald KMU im letzten Jahr beteiligt. Derzeit ist Odewald KMU an fünf Unternehmen beteiligt: Helmut Klingel (www.klingel-cnc.de), ein hoch spezialisierter Hersteller präziser Zerspanungsteile aus Nichtedelmetallen; Ebert HERA Group (e-h-group.com), ein Industriedienstleister für die chemische und petrochemische Industrie; DPUW Gruppe (www.hrseniorenheime.de), ein Betreiber von 18 Pflegeheimen in Deutschland; Polytech (www.polytech-online.de), ein innovativer Dienstleister im Bereich der Augenchirurgie, sowie Media Central (www.media-central.de), eine in Deutschland führende spezialisierte Mediaagentur.

Ausblick

Für 2012 plant die gesamte Odewald-Gruppe zwei Exits und mindestens drei neue Beteiligungen. Außerdem steht Ende des Jahres, wenn der Fonds Odewald & Compagnie III komplett investiert ist, eine Fundraising-Runde an. Dann wollen die Fondsmanager den positiven Ruf des deutschen Mittelstands nutzen und Investoren davon überzeugen, dass hier attraktive Beteiligungschancen liegen.

Kurzprofil Odewald

  Portfoliounternehmen Odewald & Compagnie:

  Portfoliounternehmen Odewald KMU: