Ausgereifte Ideen bei der zweiten Evobis Venture Conference

Gut 50 Start-ups wollten teilnehmen, knapp 20 von ihnen hätten es auch sein können – aber zwölf durften sich schließlich am 29. Februar auf der zweiten Venture Conference von Evobis (www.evobis.de) präsentieren. "Ich mache jetzt schon 13 Jahre Early Stage, und was ich toll finde: Man sieht immer neue, interessante Start-ups so wie hier", fasste Michael Steinmetzer von Sponsoringpartner KfW (www.kfw.de) zusammen. Ähnlich dürften es u.a. die Vertreter von etwas mehr als 20 angemeldeten Early Stage-Investoren beurteilt haben, denn so manche Idee aus dem Segment Software, Internet & Mobile zeigte sich wahlweise schon sehr ausgereift oder von hohem Potenzial.

So präsentierte CASitory (www.casitory.com) ein Software as a Service-Lösung, mit der kleine und mittelständische Unternehmen sicher ihre Daten in der Cloud lagern können. Auch die Mobiliance AG (www.mobiliance.de) hat ein Produkt für Geschäftskunden entwickelt: Eine vollumfängliche Tür-zu-Tür-Reiseplanung, bei der auch der Nahverkehr oder Taxis integriert sind. Pockets United (www.pocketsunited.com) und Edelweiss72 (www.edelweiss72.de) dagegen wollen Endverbraucher erreichen – mit einem Social Payment Service bzw. Digiposi (www.digiposi.com), einer "Vorstufe" zu Facebook für Kinder bis zehn Jahre. Andere Geschäftsideen beschäftigten sich u.a. mit der Auswertung semi-strukturierter prozessbezogener Daten, einer elektronischen Patientenkurve oder einem Campus Management System für Hochschulen.

Über den eigenen Elevator Pitch sowie die weitergehenden Gespräche am Stand hinaus durften die Gründer aber zweimal auch die Rolle des Zuhörers einnehmen – und spannende Start-up-Geschichten aus erster Hand hören. Vor der Mittagspause erzählten Felix Haas und Sebastain Bärhold von den "Meilensteinen in der Erfolgsgeschichte von Amiando" (www.amiando.com). Erstaunlich offen plauderten die beiden dabei aus dem Nähkästchen ("den Anwalt für den ersten Entwurf haben wir aus dem Telefonbuch") und gaben stets konkrete Tipps. Wichtig sei es, von Anfang an in allen Bereichen auf gute Partner zu bauen. Auch umtriebige VC-Investoren wie Eric Archambau von Wellington Partners (www.wellington-partners.com) seien dann als Aufsichtsrat eine gute Stütze. "Seine fünf Minuten Rat waren Gold wert", so Haas.

Im zweiten Best Practice-Fall berichtete dann Markus C. Müller, Gründer von ubitexx (www.ubitexx.com), von seinen Erfahrungen im Unternehmensaufbau und Exit-Prozess. Auch er gab den dringenden Rat, sich mit einem kompetenten Beirat zu verstärken – gerade wenn man direkt von der Hochschule käme. Ebenso empfahl er, die eigenen Anteile am Unternehmen stets über eine Kapitalgesellschaft zu halten. Neben den offensichtlichen steuerlichen Konsequenzen beim Exit hat er ein weiteres Problem kennengelernt: Sollte der Firmensitz ins Ausland wandern, fallen Steuern wie bei einem Exit an – auch wenn sich am eigenen Kontostand nichts ändert. Zusätzlich verriet er auch etwas über die Denkweise von Kapitalgebern: "VCs wollen in einer bestimmten Spanne investieren und einen bestimmten Prozentsatz vom Unternehmen – und auf der Basis berechnen sie den Unternehmenswert."

Die nächste Evobis venture Conference steht übrigens schon fest: Am 22. Mai geht es um "Kapital für die Wachstumsphase". Details hier: http://www.evobis.de/finanzierung/venture_conferences/