Noch vor wenigen Wochen hatte der Winter die DACH-Region mit Temperaturen von unter minus 20 Grad Celsius fest im Griff. Die Stimmung in der Beteiligungsindustrie pendelte um die Nullgradgrenze, wenn nicht darunter. Mit den ersten Sonnenstrahlen und einem bunten Strauß an guten Meldungen kehrt urplötzlich jedoch die Zuversicht zurück.
Die Beteiligungsgesellschaft Iris Capital (www.iriscapital.com) hat vom Telekom-Konzern France Télécom-Orange (www.orange.com), der Agenturgruppe Publicis (www.publicis.com), dem European Investment Fund (www.eif.com) und der Groupe Caisse des Dépôts (www.caissedesdepots.fr) insgesamt 300 Mio. EUR erhalten. Mit dem Kapital sollen drei Venture Capital-Fonds gegründet werden, die digitale Geschäftsmodelle unterstützen werden, u.a. auch in Deutschland.
Über Fondsmittel in Höhe von 150 Mio. EUR, die ausschließlich in den Life Sciences-Sektor investiert werden, kann ab sofort die in Genf ansässige Venture Capital-Firma Index Ventures (www.indexventures.com) verfügen. Das Kapital stammt u.a. von GlaxoSmithKline (www.gsk.com) und der zu Johnson & Johnson gehörenden Venture Capital-Tochter von Janssen Pharmaceuticals (www.janssenpharmaceuticalsinc.com).
Positiv stimmen außerdem Gerüchte im Markt, dass demnächst zwei namhafte deutsche Venture Capital-Investoren das Closing ihrer auf frühe Phasen spezialisierten Beteiligungsvehikel bekannt geben dürften. Erfolge beim Fundraising vermeldeten darüber hinaus die S-UBG Aachen (www.s-ubg.de) (neuer Seedfonds für die Region), die Frankfurt School of Finance (www.frankfurt-school.de) und der High Tech Gründerfonds (www.htgf.de), der weitere Industriepartner als Investoren an Bord holen konnte.
Gefallen an den frühlingshaften Temperaturen finden auch die deutschen Business Angels. Zum einen hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel kürzlich bekannt gegeben, eine Investitionszulage für Business Angels-Investments nach Vorbild des britischen „Enterprise Investment Scheme“ einzuführen. Zum anderen fiel beim 10. Deutschen Business Angels Tag der Startschuss für den European Angels Fund, der als Ko-Investitionsfonds Business Angels und anderen nicht-institutionellen Investoren Eigenkapital zur Finanzierung innovativer kleinerer und mittlerer Unternehmen zur Verfügung stellt. Der Fonds wurde vom European Investment Fund und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (www.bmwi.de) mit insgesamt 60 Mio. EUR ausgestattet.
Auch auf der Exit-Seite gibt es positive Nachrichten. Der Konjunkturaufschwung 2010 und 2011 hat die Situation vieler Unternehmen deutlich verbessert. Die Auftragslage und die Erträge sind gut, und so lassen sich auch Portfoliounternehmen von Beteiligungsgesellschaften leichter verkaufen – zumal viel Geld bei potenziellen Käufern vorhanden ist, wie gerade erst eindrucksvoll im Life Sciences-Sektor bewiesen wurde. Dort kaufte Gilead (www.gilead.com) für 11,2 Mrd. USD Pharmasset (www.pharmasset.com), Bristol-Myers Squibb (www.bms.com) erwarb Inhibitex (www.inhibitex.com) für 2,5 Mrd. USD und Amgen (www.amgen.com)legte für Micromet 1,2 Mrd. USD auf den Tisch.
Weitere Positivmeldungen finden Sie im Innenteil dieser Ausgabe. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!
Ihr Mathias Renz