Liebe Leser,
„Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust“ ließ Goethe einst seinen Faust ausrufen, um dessen Zerrissensein zwischen körperlichen und geistigen Bedürfnissen zu beschreiben. Aus dem Kontext gerissen passt dieses Zitat auch auf meine Sicht auf das Internet. Den bedingungslos Optimistischen, Predigern einer neuen Zeit und Social Media-Hipstern begegne ich skeptisch. Sind 1 Mrd. USD Kaufpreis von Facebook für Instagram – einen Bilderdienst mit 30 Millionen Nutzern, aber keinem Geschäftsmodell – wirklich eine sinnvolle Investition? Liegt die ausschließliche Zukunft des Shoppings wirklich im E-Commerce? Im Gegenzug begegne ich aber auch den Kritikern mit einer gesunden Distanz. Dazu gehören beispielsweise Politiker, die im Internet nur Gefahren sehen, oder Musiker, die in ihren Texten das Internet kulturpessimistisch betrachten.
Wie immer dürfte die Wahrheit in der Mitte liegen. Facebook hat sicherlich einen guten Plan für seine Akquisition, der eine Nähe zum Kaufpreis herstellt. Dass Offline-Shopping eine Zukunft hat, belegt etwa die Ladeneröffnung von MyMüsli in München. Zudem spiegelt das Netz eigentlich nur „das richtige Leben“ wider. Selbstverständlich drohen hier Gefahren, aber es gibt eine weit größere Zahl an Chancen. Das gilt auch für Politiker/Musiker, die mit ihren Anliegen einen potenziell unendlich großen Kreis erreichen können.
Ich verabschiede mich aus der Redaktion des VentureCapital Magazins, bleibe aber dennoch Teil des Teams. Konkret geht der Staffelstab für die Redaktionsleitung Print an meine Kollegin Susanne Gläser über. Stattdessen übernehme ich die Verantwortung für unsere Website vc-magazin.de, die vor einem großen Relaunch steht und zum eigenständigen Portal für Investoren und Entrepreneure ausgebaut wird. Gleichzeitig liegt nun die verlagsweite Koordination der Web-Strategie gemeinsam mit unserem Verlagsgründer und Vorstand Markus Rieger in meinen Händen. Ich bin fest davon überzeugt, dass mir zwei Seelen in einer Brust helfen, für Sie als Leser das bestmögliche Resultat zu erzielen – eines, das unsere Erfahrung als klassischer Verlag mit den Möglichkeiten von Online kombiniert. Seien Sie gespannt!
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre
Torsten Paßmann
PS: Folgen Sie mir ruhig auf Twitter (@tn_pn), um stets auf dem Laufenden zu sein. Darüber hinaus kann ich Ihnen nur die Profile des VentureCapital Magazins auf Twitter (@vc_magazin) und Facebook (www.facebook.com/VentureCapitalMagazin) ans Herz legen.