Das Social Network zählt auf jeden Fall zu den Siegern: Ausgabepreis mit 38 USD am oberen Ende der Spanne, 16 Mrd. USD platziert, der bislang größte Tech-IPO in der westlichen Welt. Besonders für CEO Mark Zuckerberg waren es zwei spannende Tage. Am Freitag konnte im Silicon Valley bleiben und von dort den Startknopf zum Börsenhandel drücken, der ihn nominell 19 Mrd. USD schwer macht und in der Bloomberg-Milliardärsliste vor die Google-Gründer katapultiert (topics.bloomberg.com/bloomberg-billionaires-index). Am Samstag hat er dann geheiratet – ohne Ehevertrag wie es heißt. Für Peter Thiel, den ersten externen Kapitalgeber hat sich das Investment rechnerisch ebenfalls gelohnt; aus 0,5 Mio. USD Einsatz im Jahr 2004 wurden binnen acht Jahren 2,7 Mrd. USD. Überhaupt dürften viele der Alt-Aktionäre zu den Gewinnern gehören, schließlich waren 9 von 16 Mrd. USD lediglich Umplatzierungen. Eine Übersicht über die Anteilseigner vor dem IPO hat die Seite www.whoownsfacebook.com zusammengetragen.
Dennoch gab es auch eine Reihe von Verlieren. In vorderster Reihe steht die US-Technologiebörse Nasdaq. Erst musste ihr Chef zum Börsenstart zu Zuckerberg reisen, dann hatte er eine Reihe technischer Probleme zu beklagen. Der Handel fing mit einer halben Stunde Verspätung an und verlief längere Zeit chaotisch (Nasdaq kehrt die Scherben zusammen). Auch die neuen Aktionäre konnten sich bislang wenig an dem Papier freuen. Am ersten Handelstag gab es zwar zwischendurch ein Plus von gut 10% auf 42 USD, am Schluss lag das Papier aber mit 38,23 USD nur 0,61% im Plus (Nur schlapper Börsenstart für Facebook). Zudem riss der holprige Start andere Technologiewerte ins Minus, z.B. Zynga (-13%), Groupon (-7%), LinkedIn (-6%) und sogar Google (-3%). Wenig glücklich dürften zudem die Banken sein, die den Börsengang begleitet haben. Morgan Stanley als Konsortialführer musste Stützungskäufe tätigen, damit die Aktie nicht unter den Ausgabekurs fällt (Vom Facebook-Börsengang enttäuschte Banken).