Dachfonds fokussiert auf Mittelständler in Europa

Beginn mit Lombard Odier

Die Fondsgesellschaft Akina Ltd. blickt auf eine Geschichte von 14 Jahren zurück. Akina, bis vor wenigen Jahren bekannt unter LODH Private Equity, wurde Ende 1998 gegründet. „Dies geschah gemeinsam mit Lombard Odier, einer der größten Schweizer Privatbanken, mit Sitz in Genf“, erzählt Senior Partner Thomas Frei. Frei stieß Anfang 1999 – ebenso wie Yvonne Stillhart – zum Gründer Christopher S. Bödtker hinzu. Im Jahr 2000 wurde der erste Dachfonds Euro Choice I mit einem Volumen von 167 Mio. EUR aufgelegt, dem drei weitere in den Jahren 2003, 2006 und 2008 folgten. Das Volumen der Fonds nahm regelmäßig zu – beim Euro Choice IV waren es bereits 613 Mio. EUR. „Der Ansatz von Akina ist, Opportunitäten zu erkennen, für deren Nutzung Investoren auf externe Hilfe angewiesen sind“, erklärt Frei. Der Fokus richtet sich auf Fonds und direkte Koinvestitionen mit kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMUs) in Europa.

Chancen für KMUs nutzen

„Wir haben nie die Linie verfolgt, Transaktionen mit hohem Fremdfinanzierungsanteil umzusetzen, sondern haben auf Fonds geschaut, bei denen die Manager mit Portfoliounternehmen einen Transformationsprozess durchlaufen, wo sie ihr Know-how einsetzen, um die Firmen weiterzuentwickeln“, sagt Frei und fährt fort: „Die Optimierung des Multiplikators des eingesetzten Kapitals steht für uns im Vordergrund. Industrielle und Value-Strategien erbringen überdurchschnittliche Renditen. Zugleich haben die KMUs in der Regel konservativere Finanzierungsstrukturen, was sich positiv auf das Risikoprofil unserer Portfolios auswirkt.“ Damals, kurz nach der Gründung, habe man auf den Venture Capital Hype nicht mehr aufspringen wollen. „Stattdessen haben wir uns gesagt, dass in Europa besonders für KMUs Chancen bestehen, sich angesichts des Wegfalls von Handels- und Arbeitsmarktbarrieren neu zu positionieren und stärker zu wachsen“, so Frei. „Und dafür brauchte es Kapital“, sagt der Investor.

Internationales Investmentteam

Akina offeriert nicht nur Dach- und Direktfonds für eine Vielzahl von Investoren, sondern bedient auch Mandate für sehr große Einzelkunden, für die man jeweils ein dezidiertes Programm darstellt. Ein Team von 31 Mitarbeitern aus 13 Nationen kümmert sich um die Auswahl und das Management der Investitionen – Experten aus den Bereichen Private Equity, M&A, Leverage-Finanzierungen, operatives Management und strategische Beratung. Das Gros der Teammitglieder investiert selbst in die Fonds und ist zur Gewinnbeteiligung berechtigt, was ihre Bindung zu den Fondszielen zusätzlich stärkt.

Primär- und Sekundärfonds

Die drei Senior Partner – zu Bödtker und Frei war 2001 noch Mark Zünd hinzugekommen – kauften im Jahr 2010 die restlichen Gesellschaftsanteile, die bis dahin noch vom vorherigen Finanzier Lombard Odier gehalten wurden, komplett auf. Seitdem erst heißt die Gesellschaft Akina Ltd. Zu diesem Zeitpunkt übernahm Yvonne Stillhart das Präsidium der Fondsmanagementgesellschaften. „Wir investieren in neu aufgelegte Primärfonds und kaufen Sekundärfonds von Investoren, die Fondsanteile veräußern“, erklärt Frei. Über die Euro Choice-Koinvestitionsprogramme ist Akina über 20 Direktengagements eingegangen. „Das machen wir primär mit den besten nationalen Fondsmanagern, die sich auch für unsere Dachfonds-Portfolios qualifizieren“, betont Frei.

Top-down und Bottom-up kombiniert

Das Unternehmen sieht bei der Investmentstrategie der Euro Choice-Fonds mehrere Kernpunkte. Da ist zum einen der Fokus auf Buyouts, Wachstumsfinanzierungen und Turnaround-Investitionen bei KMUs in Europa. Zum Zweiten bringe man, wie Frei erklärt, die Investitions-Sweet Spots aus dem Top-down-Prozess (Makroanalyse pro Land) in Einklang mit der entsprechenden Selektion der Fondsmanager aus dem Bottom-up-Ansatz. „Wir fragen uns jeweils aufgrund des Marktumfeldes in einem Land: Welches sind die richtigen Arten von Transaktionen, die wir dort machen sollten?“, ergänzt der Manager. In diesem Zusammenhang habe sich gezeigt, dass eine stärkere Spezialisierung der Fondsmanager von Vorteil sei, nämlich in bestimmten Branchen, für Turnarounds, im Bereich Wachstumschancen und für konsolidierende Sektoren. Frei erläutert: „Im Anschluss an den Top-down-Ansatz selektieren wir in den genannten Bereichen die jeweils besten Fonds.“ Wichtig sei eine „Harmonie“ bzw. eine Übereinstimmung zwischen dem Investmentumfeld und der Strategie des Managers, damit eine Outperformance erzielt werden könne.

Kein Griechenland oder Portugal

Jeder Dachfonds umfasst zwischen 15 und 22 Einzelfonds – Akina deckt damit ganz Europa ab, das heißt die 27 EU-Länder plus Schweiz und Norwegen. Seit 2006 etwa verfolgt Akina, wie Frei berichtet, bei seiner Investitionsstrategie eine klare Übergewichtung der nordischen und westlichen Länder in Europa. Dagegen habe man in südeuropäischen Ländern nur sehr selektiv investiert; die in den vergangenen Jahren problematischen Länder Griechenland, Portugal und Irland habe man sogar nie berücksichtigt.

Fundraising für fünfte Generation

Kunden von Akina sind in erster Linie institutionelle Investoren wie Pensionskassen aller Art, große Stiftungen, Family Offices, Versicherungen und Staatsfonds. Regional kommen sie in erster Linie aus Europa und Nordamerika; selektiv aber auch aus dem Mittleren und dem Fernen Osten. Nach zehn bis zwölf Jahren Laufzeit sind die ersten beiden Fonds auf dem Weg in die Liquidation – für Euro Choice I läuft diese Phase bereits, für Euro Choice II (aus dem Jahr 2003) wird es in etwa zwei Jahren so weit sein. Gleichzeitig hat das Fundraising für einen neuen Euro Choice-Fonds begonnen. „Wir sind dabei, für unsere fünfte Fondsgeneration Kapital einzusammeln“, so Frei. Das First Closing war bereits im April dieses Jahres, im ersten Quartal 2013 soll das Final Closing beim Zielvolumen erfolgen.

Fazit:

Akina als unabhängiger Schweizer Dach- und Direktfondsanbieter geht nun in die fünfte Fondsgeneration. Der Investmentfokus – Einzelfonds mit kleinen und mittelgroßen Unternehmen in Europa, die Wachstums- oder Turnaround-Chancen bieten – ist seit der ersten Fondsgeneration gleich geblieben. Das gilt auch für die hohen Ansprüche an die Qualität der Fondsmanager. Der Leistungsausweis und das gute Fundraising scheinen zu bestätigen, dass Akina über die Jahre erfolgreich das sich verändernde Umfeld antizipiert und in seine Taktik hat einfließen lassen.

Bernd Frank

Kurzprofil Akina Ltd.

  • Typ: Dach- und Direktfondsgesellschaft
  • Standort: Zürich
  • Gründung: 1998
  • Zahl der Professionals: 31; davon 21 Investment/Investment Support Professionals
  • Verwaltete Fonds: 4 (plus Einzelmandate)
  • Verwaltetes Kapital: ca. 1,6 Mrd. EUR
  • Internet: www.akinapartners.com