Wie kam es zu der Idee für Ihr Start-up?
Zwei Faktoren waren maßgeblich: 1. Erfahrung beim Mitbewerber – Ware für 300 EUR gekauft/bezahlt, jedoch nie erhalten und erst nach über einem Jahr, mit Polizei und Anwalt überhaupt die Identität des „Verkäufers“ festgestellt. 2. Die Tatsache, dass Verkäufer auf Marktplätzen seit Jahren 70% Umsatzrückgänge verzeichnen und dies ansteigen wird.
Wie haben Sie erste Finanzierung Ihrer Gründungsidee gestemmt und wie verlief die weitere Suche nach Kapital(-gebern)?
Über Eigenkapital der Gesellschafter/Gründer, eine EU-Innovationsförderung und einem Darlehen. Aktuell läuft unser Crowdfunding auf www.deutsche-mikroinvest.de und bisher wurden über 60% erreicht.
Was sprach gegen die Karriere als Angestellter und wie hat sich das Gründerteam zusammengefunden?
Ich bin jahrelang angestellt gewesen und habe auch schon früh gegründet. Letzteres gefiel mir einfach mehr. Wir sind Geschwister bzw. seit Studienzeit befreundet.
Wenn Sie auf Ihre bisherigen unternehmerischen Erfahrungen zurückblicken: Welche Entscheidungen würden Sie erneut treffen?
Ich würde erneut früh oder gar noch eher mit der Akquise beginnen, denn das Produkt wird wahrscheinliche niemals fertig bzw. „perfekt“. Außerdem würde ich immer erneut ein sehr unterschiedliches Team zusammenstellen, da es m.E. nach zum besten Output führt.
Verbrannte Finger gelten als gute Lehrmeister. Aus welchen schmerzhaften Erfahrungen konnten Sie besonders viel lernen?
Bisher ist alles gut verlaufen. Jedoch habe ich gelernt, dass die Entwicklung/Programmierung leider meist länger benötigt als geplant und so würde ich hier stets ein Puffer mit einplanen.
Was sind aus Ihrer Sicht bei den Rahmenbedingungen hierzulande der größte Pluspunkt und das größte Manko für junge Unternehmen?
Ganz klar muss ich Finanzierungsmöglichkeiten über Banken bemängeln, hier ist sehr wenig oder nur schwer etwas machbar. Als Pluspunkt würde ich Förderungsmöglichkeiten nennen, auch wenn sie mit einigen Formalitäten belastet sind.
Gibt es (Internet-)Unternehmer, die Sie als Vorbilder oder Idole sehen?
Da gibt es eine Reihe von e-Commerce Unternehmer, die ihre Unternehmen durch rasantes und zugleich organisches Wachstum erfolgreich gemacht haben. Eine einzige Person kann ich da nicht nennen.
Welche drei bis fünf Apps für Smartphones sind die wichtigsten Helferlein in Ihrem Alltag?
Ich bin ein absoluter Android-Fan. Somit u.a. GTalk, S Memo, AndroidSync und auch WhatsApp
Wie sehen die mittelfristigen Planungen für Ihr Start-up und Ihre unternehmerische Zukunft aus?
Priorität hat die weitere Optimierung unserer Plattform. Ansonsten ist das Ziel: Expansion, Expansion, Expansion. Genau wie es heute schon geschieht, wollen wir sowohl mit privaten als auch gewerblichen Mitgliedern wachsen, wobei der Fokus immer auf Verkäufe (Sales) gesetzt wird.
Vielen Dank für das Interview.
Die Fragen stellte Benjamin Heimlich
Zum Gesprächspartner:
Dipl.-Oec. Mustafa M. Azim, ist Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter von smartvie. Nach dem internationale Betriebswirtschaftslehre-Studium an der American Business School in Paris war Azim Vice President bei Diamind One Partners in der Schweiz, bevor er mit smartvie ein eigenens Unternehmen gründete.