Was hat das Jahr 2012 an Erkenntnissen gebracht:
- Fundraising ist für Life Sciences Venture Capital-Gesellschaften immer noch schwer, aber es ist nicht unmöglich. Die Zahl der Fonds nimmt ab und Family Offices oder Business Angels übernehmen zunehmend Finanzierungen im Early Stage-Bereich.
- Die Kapitalmärkte sind nicht börsengangaffin, allerdings gibt es gelegentlich Börsengänge mit hoher Insiderbeteiligung, die als Finanzierungsrunde gelten können.
- Die 100 größten Biotech-Unternehmen in den USA sind sehr erfolgreich.
- Erfolgreiche Transaktionen sind drin – auch in Deutschland bzw. Europa.
So war unsere Karte in der Sparte Specialty Pharma ein Trumpf, der Exit aus der Riemser Arzneimittel AG erfolgreich, ebenso konnte ein anderes europäisches Spezialpharmaunternehmen aus dem Portfolio einen sehr guten Trade Sale erreichen. Auch die sogenannten projektfokussierten Investments haben ihre Ziele erreicht – eines hat sehr erfolgreich seine kommerziellen Rechte und die Durchführung der Phase III am Hauptprodukt regional und weltweit an exzellente Partner vermarktet.
Kann man daraus schon einen Trend ableiten? Auf jeden Fall zeigen die Beispiele, dass man in unserem Bereich durchaus Geld verdienen kann – mit den drei Modellen:
- Specialty Pharma
- Aufbau eines starken und spezialisierten Vertriebskanals
- Konzentration auf Early Stage-Projekte bis zum POC
Was würde uns ein Wahrsager für 2013 vermutlich vorhersagen? Ich glaube, es geht in diese Richtung: Der Innovationsdruck der großen Pharmaunternehmen und ihr Hunger nach Innovation von außen wird wachsen, ebenso wie der Druck in Sachen Wachstum und Marge. Gleichzeitig werden die Zulassungshürden höher. Einige Biotech-Unternehmen, die sich zwischen Baum und Borke befinden (also zwischen Phase II und III) werden den Mangel an Venture Capital bitter zu spüren bekommen. Venture Capital-Fonds, die sich erfolgreich im Fundraising bewähren und ihre Investmentstrategie rechtzeitig angepasst haben, werden weiterhin erfolgreich sein.
