Bayerischer Minister Zeil lobt Gründerstadt München

Lob für München kam vor allem von der Landespolitik: Wirtschaftsminister Martin Zeil hob die Vorzüge des Standorts hervor: die einzigartige Forschungslandschaft, die vielen ansässigen Großkonzerne und Mittelständler, mit denen ein befruchtender Austausch möglich sei, ebenso wie das vorhandene Kapital und die Förderinfrastruktur. All dies habe Berlin nicht zu bieten. Ein weiterer Pluspunkt für München: „Wir strahlen Weltoffenheit aus“, so Zeil. Einen launigen Seitenhieb an die Bundeshauptstadt gestattete er sich ebenfalls: „Wir müssen aufpassen, dass andere durch das Geld, das wir hier erwirtschaften, über den Länderfinanzausgleich nicht zu gut werden.“

Einen Überblick über die Münchner Wirtschaftsgeschichte und die in der bayerischen Hauptstadt in den vergangenen 200 Jahren geschaffenen Innnovationen gab UnternehmerTUM-Geschäftsführer Dr. Helmut Schönenberger (www.unternehmertum.de) und erinnerte an frühere Visionäre von Oskar von Miller über Rudolf Diesel bis Willy Messerschmidt und Claude Dornier. Die gegenwärtige Attraktivität Münchens für die Umsetzung technologischer Gründungsideen diskutierten Jungunternehmer, Investoren und Politiker im Rahmen eines Panels. Martin Junker, Founding Partner des Inkubators Venture Stars (www.venture-stars.com), erläuterte, dass sich der junge Company Builder wegen der vielen sehr gut ausgebildeten Young Professionals und des hier ansässigen Kapitals bewusst in München angesiedelt habe. Hingegen berichtete Nicolas Weber, Gründer des Diagnostikdienstleisters medneo (www.medneo.de), wie sein Unternehmen von der bayerischen in die Bundeshauptstadt übergesiedelt sei – ausschlaggebend seien vor allem die Nähe zu Politik und Verbänden und die attraktive Kostenstruktur gewesen. Ronald Focken, Geschäftsführer der Agentur Serviceplan Gruppe (www.serviceplan.com), monierte am Standort München, dass es keine zentralen Treffpunkte für die Start-up-Szene und keine prominenten Köpfe gebe, die mediale Aufmerksamkeit erregen könnten.

Dr. Johannes Velling, Referatsleiter im Bundeswirtschaftsministerium, setzte auf versöhnlichere Töne: Wenn es Berlin gut gehe, sei das gut für das gesamte Land. Auch Dr. Ingo Potthof, Managing Partner des UnternehmerTUM-Fonds, wies auf Gemeinsamkeiten der beiden Standorte hin: In beiden Städten gebe es zu wenig Venture Capital, um die vielen tollen Ideen umzusetzen. Diese Diskussion erschien am Ende lohnender als die Standort-Debatte.