Sicheres Investment statt ausgequetschter Zitrone
Dies ist das Ergebnis einer Studie, die wir 2012 anhand von persönlichen und teil-strukturierten Befragungen mit mehr als 20 Geschäftsführern und Managing Partnern von Private Equity-Gesellschaften sowie Investmentmanagern durchgeführt haben. Demnach haben die Berührungsängste der Beteiligungsmanager gegenüber Secondaries deutlich abgenommen. Secondary Buyouts haftete lange der Ruf als „ausgequetschte Zitronen“ an. Doch dieses Bild wandelt sich, da sie einen zunehmend größeren Anteil am Gesamtportfolio einnehmen. Rund 60% der Befragten sehen in ihnen sogar ein sicheres Investment, das in Zukunft für die Finanzinvestoren immer wichtiger wird. Die These, dass das bis dato bessere Image von Primaries zukünftig sukzessive auf Secondaries übertragen wird, unterstützt die Forderungen nach einem Mentalitätswechsel.
Aufräumen mit Vorurteilen
Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass dieselben Rendite- bzw. Performance-Erwartungen an Secondaries gestellt werden können wie an Primaries. Als Erwartungshorizont geben die Befragten ein Money Multiple von mehr als 2 bis 3 an. Die Internal Rate of Return sollte dabei über 15 bis 25% liegen, bei guten Deals sogar über 30%. Nichtsdestotrotz gelten Primarys weiterhin aufgrund ihrer originären Struktur als spannender – zum einen, weil sich die sogenannten Low Hanging Fruits deutlich leichter ernten lassen, zum anderen, weil sich die besten Ergebnisse laut den Befragten am ehesten mit Primaries erreichen lassen. Hier muss darauf hingewiesen werden, dass Secondary Buyouts primär kleine bis eher mittelgroße Unternehmen mit einem Equity Value von 100 bis 800 Mio. EUR betreffen. Über diese Größe hinausgehende Transaktionen sind bisher noch eher selten.
Wertsteigerungspotenzial in zweiter und dritter Runde
Als Nachteil von Secondaries wird vor allem angeführt, dass die vermeintlich einfachen Maßnahmen schon ergriffen worden sind – Prozesse wurden optimiert, das Management gegebenenfalls ausgetauscht und das Unternehmen bis in den letzten Winkel durchleuchtet. Weitere Vorteile eines Secondaries sind die umfangreich vorliegende Datenbasis, gut strukturierte Prozesse, das erfahrene Management, Finanzierungsvorteile, das bewährte Geschäftsmodell und letztlich spricht für einen Secondary auch der deutlich geringere Akquisitionsaufwand sowie die -geschwindigkeit gegenüber einem Primary.