Viele gute Mittelständler
Viele Unternehmen hätten sich weiter stabilisiert, sich in ihrer Produktion und ihrer Wertschöpfungskette an die veränderten Währungsverhältnisse angepasst, insofern gebe es ausreichend attraktive Targets. „Investoren meiden Firmen, die falsch positioniert sind, weil sie zu viel in der Schweiz produzieren und hauptsächlich exportieren“, sagt Ziegler. „Aber insgesamt gibt es gerade im Mittelstand viele Firmen, die produktions- und absatzseitig auch international hervorragend positioniert sind.“ Insgesamt erwarte er wieder einen besseren Dealflow im laufenden Jahr.
Weniger Venture Capital-Gesellschaften
Auch aus der Sicht von Peter Letter, früher New Value und seit Mai 2012 Mitgründer und Geschäftsführer der Beteiligungsgesellschaft paprico, waren Euro-Schuldenkrise und Franken-Kurs 2012 die entscheidenden Rahmenbedingungen. „Es hat sich aber gezeigt, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Unternehmen gut ist, und hier sehe ich stabile Cashflows“, fügt Letter an. Allerdings habe sich das Spektrum an professionellen Venture Capital-Gesellschaften in den vergangenen Jahren ausgedünnt. Aufmerksam verfolgt wurden in der Öffentlichkeit 2012 insbesondere die internen Probleme bei New Value.
Viele neue Start-ups
Beim stockenden Fundraising sieht Letter auch den Einfluss der europäischen Regulierungen (z.B. Solvency) als Bremsfaktor. „Davon abgesehen erleichtert es das Einwerben neuer Investoren sehr, wenn der neue Fonds auch von den Limited Partnern des ‚alten‘ Fonds gezeichnet wird“, erläutert der Investor. Obwohl sich die Start-up-Szene mit sehr vielen Neugründungen stark belebt habe, so hätten die Wagniskapitalgeber insgesamt recht wenig Kapital zur Verfügung. Das Problem seien weniger die Erstrunden bzw. der Seed-Bereich, sondern vielmehr die Folgefinanzierungen. Paprico legt den Fokus auf Wachstumskapital und Nachfolgeregelungen bei Unternehmen unter 50 Mio. CHF Umsatz – als „Arrangeur“ und Co-Investor von Family Offices und Privatinvestoren.