VC Magazin: Frau Hinrichs, 2013 wird in Bayern und auf Bundesebene zur Wahlurne gebeten. Was sind Ihre Hauptforderungen an die neuen Regierungen?
Hinrichs: Komprimiert gesagt wäre es mir wichtig, dass sich in den Wahl- und Koalitionsprogrammen ein Bekenntnis zu Beteiligungskapital in Deutschland wiederfindet. Darüber hinaus hoffe ich natürlich, dass wir keine überraschenden Regulierungen bekommen, die den Standort benachteiligen. Wir werden in den nächsten Wochen einen Aktionsplan für Beteiligungskapital mit politischen Forderungen erarbeiten, der sollte sich dann auch bei den Parteiprogrammen wiederspiegeln.
VC Magazin: Welche Schwerpunkte im Wahlprogramm der CSU betreffen die Beteiligungsszene?
Pschierer: Wir haben noch keine fertig ausgearbeiteten Wahlprogramme, aber natürlich werden die berechtigten Anliegen der Beteiligungsszene einbezogen. CDU und CSU werden eine klare Gegenperspektive zu den Steuererhöhungsforderungen von SPD und Bündnis 90 / Die Grünen aufzeigen. Eine Wiedereinführung der Vermögensteuer, eine höhere Erbschaftsteuer auf Betriebsvermögen, eine Anhebung des Spitzensteuersatzes bei der Einkommensteuer sowie eine höhere Abgeltungsteuer würden der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland schweren Schaden zufügen. Dass sich dies unmittelbar auf die Chancen von Unternehmensgründungen, die Zukunft unseres Standortest und Beteiligungskapital auswirken würde, liegt auf der Hand.
VC Magazin: Vielen Dank für das Interview.
Zu den Gesprächspartnern:
Ulrike Hinrichs ist Geschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften BVK. Franz Josef Pschierer ist Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und ehemaliger Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie im Bayerischen Landtag.