Die Beschäftigtenzahl der Branche stieg im vergangenen Jahr um 4% gegenüber 2011, kleine und mittlere Unternehmen zählen derzeit somit über 4.300 Mitarbeiter. Insgesamt sind fast 340 Unternehmen in Bayern im Bereich Biotechnologie und Pharma tätig und beschäftigen über 26.000 Mitarbeiter. Über 60 klinische Studien weltweit testen derzeit Medikamentenkandidaten aus Bayern, weitere 60 Projekte durchlaufen die präklinische Forschung. Highlights der Jahres 2012 waren aus bayerischer Sicht die Akquisition der Münchner Micromet durch das amerikanische Biotechunternehmen Amgen für rund 1,2 Mrd. USD und die Übernahme der Martinsrieder Firma Corimmun durch den Pharmakonzern Johnson&Johnson.
Der Jahresreport Biotechnologie wird jährlich vom bayerischen Biotech-Cluster BioM (www.bio-m.org) durchgeführt. Geschäftsführer Prof. Dr. Horst Domdey zog eine überwiegend positive Bilanz des Jahres 2012, auch wenn einige bayerische Biotechnologieunternehmen Rückschläge verkraften mussten: „Innovation ist ein Risiko. Dass es hier Rückschläge gibt ist kein Wunder. Für den Standort und die ganze bisherige Entwicklungsgeschichte der bayerischen Biotechnologie sprechen jedoch die nachhaltigen Erfolge: mehr Beschäftigte, mehr privatwirtschaftliche Investitionen, mehr internationale Anerkennung – und auch mehr Firmengründungen, die wieder eine neue Dynamik mit sich bringen“, sagt Domdey. Insgesamt zählte BioM 2012 zehn Firmengründungen innerhalb der Branche. Für ein attraktives Gründungsklima sei mehr Venture Capital nötig, die Finanzierungssituation sei derzeit „katastrophal“, so Domdey. Zwar stehe Bayern im bundesweiten Vergleich noch gut da, doch das Finanzierungsvolumen, das sich in den vergangenen Jahren bei rund 70 Mio. EUR eingependelt habe, sei viel zu gering. Domdey wünschte sich mehr Initiative auf Seiten der Politik, um wieder mehr Venture Capital anlocken zu können.