Klassisches Venture Capital wird weniger
3 Mio. EUR; kein Anspruch auf Vollständigkeit]“ class=“jcepopup“ href=“http://vc-magazin.de/wp-content/uploads/2013/05/NRW.JPG“>Nach aktueller BVK-Statistik ist im Venture Capital-Segment das ohnehin schon niedrige Investitionsniveau 2012 um rund ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr gesunken, obwohl die Investitionsbedingungen, insbesondere das Potenzial und die Bewertungen, unverändert positiv sind. Eine Vielzahl von Anlegern scheint sich lieber direkt an Hightech-Start-ups zu beteiligen, statt in klassische Venture-Fonds zu investieren. Unverändert kommt auch den öffentlichen Investoren besondere Bedeutung zu, den Bedarf an Beteiligungskapital durch entsprechende Angebote zu decken. So stellten 2012 allein der High-Tech Gründerfonds (HTGF) und die KfW knapp 32% aller Anschlussfinanzierungen im Seed- und Start-up-Bereich dar. Ergänzt um die Mittel diverser länderspezifischer Förderprogramme dürfte der Anteil der direkten und indirekten öffentlichen Unterstützungen in der deutschen Technologiefinanzierung über 50% liegen.
Neuer Schwung durch neue Modelle
Von einer Beseitigung des Marktversagens im Bereich Venture Capital ist Deutschland zwar nach wie vor noch Jahre entfernt, aber immerhin ist wenigstens durch Trends wie Business Angels Investments und neue öffentliche Investoren etwas Bewegung ins Spiel gekommen. Hierzu gesellen sich seit jüngster Zeit weitere neue Investmentformen wie das Crowdinvesting oder die aus dem Boden schießenden Inkubatorenmodelle.
Crowdinvesting: hilft viel wirklich viel?
Wie in vielen anderen Bereichen ist diese Finanzierungsform in den USA bereits deutlich weiter entwickelt. Aktuell wird in Deutschland noch mehr darüber geredet als wirklich gemacht. So wurden im gesamten Jahr 2012 gerade mal etwas mehr als 4 Mio. EUR über 16 Plattformen eingesammelt, womit schließlich 43 Unternehmen finanziert wurden. Daraus ableitbar sind die extrem kleinen Finanzierungen, die sich im Wesentlichen für die Pre-Seed-Phase eignen. Interessant ist gleichwohl, dass sich bei den Plattformen bereits über 40.000 Mitglieder angemeldet haben und auch die Zahl der Anbieter mittlerweile auf über 20 angewachsen ist. Auch in NRW sind interessante Cowdinvesting-Plattformen in Düsseldorf und Köln zu finden.
Auf der Suche nach dem richtigen Modell
Angeboten wird eigentlich so ziemlich alles, was mal mehr und auch mal weniger mit Eigenkapital zu tun hat. So reicht das Spektrum von fremdkapitalähnlichen Produkten über diverse Mischformen von Nachrangdarlehen, stillen Beteiligungen und mezzaninen Finanzierungen bis hin zur klassischen Aktie. Oftmals sind die Angebote allerdings nicht wirklich transparent oder als Basis für weitere Finanzierungen nicht zu Ende gedacht. Dies alles zeigt: Man ist noch auf der Suche nach dem richtigem Ansatz, dem passenden Produkt und der geeigneten Zielgruppe. Eine massive Konsolidierung wird daher unvermeidbar sein, aber einige wenige phasenspezifische Plattformen haben sicherlich ihre Berechtigung. Das Thema Entrepreneurship erfährt durch die Crowd zudem deutlich mehr öffentliche Aufmerksamkeit. Crowdfunding ist daher durchaus eine Überlegung wert, allerdings sollte man sich vor einer Teilnahme an einer Finanzierungsmaßnahme intensiv mit der einzelnen Beteiligung sowie der geplanten Struktur beschäftigen.