Unsicherheit durch Bundestagswahl
Eine weitere Unsicherheit für die künftige Finanzierung und Kalkulierbarkeit von Energieprojekten besteht in der im September anstehenden Bundestagswahl. Wie es mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) weitergeht bzw. wie die Vergütungsregelungen für erneuerbare Energien in Zukunft gestaltet werden, hängt davon ab, wer die Wahl gewinnt. Deshalb seien bis dahin erst einmal viele Projekte „auf Eis gelegt“, wie Sebastian Rothe vom Büro für Energiewirtschaft Aachen (BET Aachen) erklärt, das auch bereits mehrere Studien zum Thema Energiewende und Umsetzung herausgegeben hat.
Unterstützung durch Förderbanken
Eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung der Energiewende – sowohl fachbezogen als auch in der regionalen Vielfalt – spielen die zahlreichen Förderbanken. Zentral auf Bundesebene agiert hier die KfW Bankengruppe. Sie hat den Auftrag, den Mittelstand zu fördern und insbesondere die Energiewende mit Krediten voranzutreiben. Um nur ein Beispiel aus den vielen Fördermitteln der KfW zu nennen: Wer sein Haus energetisch saniert, bekommt bis zu 4.000 EUR für die Beratung durch Architekten. Die mehr als 100.000 Architekten in Deutschland sollen so stärker in das Fördernetzwerk der KfW eingebunden werden – das Motto lautet „Besser mit Architekten – Energieeffiziente Gebäude“. Zum 1. Mai 2013 startete ein neues Programm zur Förderung von Batteriespeichern für Fotovoltaikanlagen, welches von der KfW Bankengruppe und dem Bundesumweltministerium unterstützt wird. Mit zinsgünstigen Krediten und Tilgungszuschüssen werden Unternehmen und Privatpersonen gefördert, die den mit einer Fotovoltaikanlage erzeugten Strom ganz oder teilweise einspeisen. Ziel ist, Batteriespeichersysteme als wichtigen Baustein zur Integration von kleinen bis mittelgroßen Fotovoltaikanlagen in das Stromnetz breiter am Markt durchzusetzen. Für das Jahr 2013 stehen Mittel in Höhe von 25 Mio. EUR zur Verfügung.
Breites Fördernetzwerk
Die Programme der KfW heißen u.a. „KfW-Finanzierungsinitiative Energiewende“, „KfW-Energieeffizienzprogramm“ und „Energieberatung Mittelstand“ und umfassen kleine Kredite und Zuschüsse an Privatpersonen wie auch größere Darlehen an Industrie- und Wohnungsunternehmen für große Investitionsvorhaben. Auf der Ebene der Bundesländer sind es die Landesförderbanken wie beispielsweise die LfA Bayern oder die NRW.Bank. Das Fördernetzwerk ist also sehr breit ausgelegt, wobei auch die Kommunen bei Energievorhaben teils mit extrem zinsgünstigen Krediten unterstützt werden; das nennt sich dann z.B. „Energiekredit Kommunal Bayern“. Der Verband Öffentlicher Banken (VÖB) hat in der im März 2013 erschienenen Studie „Fördern und Finanzieren“ die Förderbanken und -programme aufgelistet. Die KfW hat nun sogar auch noch aus ihrem 2012er Überschuss 311 Mio. EUR an den Energie- und Klimafonds der Bundesregierung überwiesen.