Über 100 Mrd. EUR von der KfW
Die staatliche Förderbank geht davon aus, dass der Energie-Umbau allein bis 2020 einen zusätzlichen Investitionsbedarf von etwa 250 Mrd. EUR hervorruft. In den fünf Jahren ab 2012 will sie selbst dazu über 100 Mrd. EUR für Investitionen zur Verfügung stellen; größere Vorhaben werden dabei teilweise auch aus ERP-Mitteln der EU gefördert. Um nur einen Baustein zu nennen: Der Geschäftsbereich KfW Privatkundenbank hat 2011 Fördermittel in Höhe von 2,9 Mrd. EUR für energieeffiziente Gebäudesanierungen zur Verfügung gestellt. Zinsgünstige Darlehen für Privatpersonen gibt es bis zu 75.000 EUR pro Wohneinheit; 262.000 Wohnungen wurden so 2011 energetisch modernisiert oder als KfW-Effizienzhäuser neu gebaut. Insgesamt hat die KfW Bankengruppe 2012 rund 9,6 Mrd. EUR für den Ausbau erneuerbarer Energien und 16,5 Mrd. EUR für Maßnahmen zur Energieeffizienz bereitgestellt (inklusive ausländischer Projekte). Als Hauptfinanzierungsinstitut auf EU-Ebene fungiert die Europäische Investitionsbank (EIB). Als EU-Förderprogramme gibt es z.B. den Energieeffizienzfonds, das Finanzierungsinstrument „Life +“ oder ab 2014 „Horizont 2020“ und die Infrastruktur-Fazilität „Connecting Europe“ für bessere Verbindungen der Energieversorgungsnetze miteinander.
Kommunen und Fondsmodelle
Eine wichtige Finanzierungsquelle sind auch die Kommunen. In den letzten zwei Jahren etwa hat sich der Trend verstärkt, dass Kommunen bzw. Stadtwerke eigene Versorgungskapazitäten auf- bzw. ausbauen, wie Bethe vom BET Aachen erklärt. Bei großen Fotovoltaik- oder Windkraftanlagen sind es zudem oft auch große Fondshäuser, die diese Projekte finanzieren, meist über geschlossene Fondsmodelle, die über Banken vertrieben werden und deren Kapitalgeber letztlich Privatanleger sind. Auch bei Projektentwicklungsgesellschaften sind es oft Privatanleger, die die Investitionen über den Kauf von Genussrechten und anderen Wertpapieren mitfinanzieren. Zudem machen sich große Konzerne teilweise unabhängiger in ihrer Energieversorgung und kaufen Stromkapazitäten auf. So hatte Google 2011 einen großen Solarpark gekauft, VW einen Onshore-Windpark.
Fazit/Ausblick:
Die Finanzierung der Energiewende ist ein langfristiger, riesiger Kraftakt – sie steht in Deutschland glücklicherweise auf mehreren Beinen. Allerdings sind durch die AIFM-Novelle und die Bundestagswahl die künftigen Rahmenbedingungen in der Schwebe. Eine Verlässlichkeit für langfristige Investoren ist momentan nicht gegeben.