VC Magazin: Wie sieht der Markt in ihrem Segment zurzeit aus – wie viele Wettbewerber haben Sie in Deutschland und international?
Goette: In den letzten vier Jahren haben wir europaweit ca. 70 Smart Meter- und Smart Home-Projekte erfolgreich durchgeführt. Unsere Technologie setzen Gewerbekunden aus verschiedenen Bereichen um – von Stadtwerken über Autohäuser und Hotels bis hin zu Bäckereiketten. Weltweit gibt es in unserem Segment etwa zehn bis 15 weitere Unternehmen auf unserem Level, in Europa sind es höchstens drei bis vier.
VC Magazin: Wie hoch war Ihr Umsatz im vergangenen Jahr und wie verteilt sich dieser international?
Goette: Beim Umsatz 2012 lagen wir im einstelligen Millionenbereich. Über die Hälfte davon erzielen wir in Deutschland. Der Rest verteilt sich derzeit auf Großbritannien, Spanien, Österreich, Belgien und die Niederlande.
VC Magazin: Wie hat sich die Energiewende auf Ihr Geschäft ausgewirkt?
Goette: Die Energiewende birgt für unsere Branche ein enormes Potenzial. Nichtsdestotrotz haben sich die Margen der Energieversorger durch die Integration erneuerbarer Energien verringert. Die Folge ist, dass Investitionen in Innovationsprojekte genauer geprüft werden. Auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Smart Metering sind in vielen europäischen Ländern, insbesondere in Deutschland, noch nicht final geklärt. Die daraus resultierenden Unsicherheiten bei den Energieversorgern führen zu Verzögerungen bei Investitionsentscheidungen. Dennoch sehen wir die Energiewende – trotz damit verbundener Herausforderungen für Volkswirtschaft und Gesetzgeber – als wichtigen Treiber für unsere Branche.
VC Magazin: Wie hat sich Greenpocket bislang finanziert?
Goette: Seed-Investoren waren 2009 Schwetje Digital und meine Person. GreenPocket ist aus einem Inkubator-Modell des Onvista-Gründers Michael Schwetje entwickelt worden. In der A-Runde 2010 kamen als weitere Investoren die KfW-Bank und der Rheinland Venture Capital-Fonds hinzu. In der B-Runde Anfang 2012 konnten die NRW.Bank und zwei Privatinvestoren dazugewonnen werden.
VC Magazin: Was nehmen Sie hier vom Ecosummit mit?
Goette: Wir sind jetzt das dritte Mal auf dem Ecosummit. Das Konzept der Veranstaltung ist sehr gut, weil es eine hervorragende Plattform für Gründer und junge Unternehmen im Cleantech-Bereich bietet. Man trifft hier auf interessierte Investoren und kann spannende neue Geschäftsmodelle kennenlernen. Beispielsweise haben wir hier im letzten Jahr erste Kontakte zu unserem heutigen Partnerunternehmen Grünspar geknüpft, einem E-Commerce-Anbieter für Energieeffizienzprodukte.
VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch.