Mehr Effizienz beim Aufsichtsverfahren
Auch die Wahl der Jurisdiktion und des entsprechenden Regulators, sofern struktureller Spielraum besteht (insbesondere bei paneuropäisch oder global operierenden Managern), ist ein Faktor, der Effizienz bestimmt. Es gibt ganz deutliche Unterschiede in der Expertise und Professionalität zwischen Aufsichtsbehörden, und manche Prozesse dauern alleine aufgrund des lokalen Aufsichtsverfahrens Monate (!) länger, bei gleichem Prüfungsinhalt und Ergebnis. Natürlich sind bei der Investorenansprache, die heutzutage häufig global erfolgt, lokale Registrierungspflichten zu befolgen (wie zum Beispiel in manchen MENA- und asiatischen Regionen); diese sind bei der Planung der Länge des Prozesses zu beachten.
Placement Agents – Für und Wider
Ob ein Placement Agent Mehrwert bringt oder nicht, ist unter GPs fast zur ideologischen Frage geworden. Ein Placement Agent kann den Prozess selbstverständlich strukturieren und professionalisieren und Zugang zu Investoren schaffen. Manche Investoren beklagen jedoch den Mangel an Authentizität, zu dem begleitete Prozesse häufig führen, und bevorzugen die direkte Ansprache. Die Wahl des richtigen Placement Agents ist in jedem Fall essenziell. Auch hier differenzieren Investoren häufig zwischen Brands; während ein GP durch Involvierung mancher Placement Agents an Brand gewinnt, ist bei falscher Wahl auch ein gegenteiliger Effekt zu beobachten.
Gutes Timing
Das Fundraising Business ist heutzutage eine permanente Aufgabe von GPs. Es ist jedoch wichtig, die Marktkommunikation über den Start des offiziellen Fundraisings zu kontrollieren und zu nuancieren, sodass es bei einem vermeintlich zu langem Prozess nicht alleine aus diesem Grund heraus zu einem vollständigen Verlust von Momentum kommt. Wichtig ist auch das sogenannte Competitor Mapping – gehen zu viele ähnliche GPs gleichzeitig in den Markt, wird die Analyse des USP und somit der gesamte Prozess schwieriger. Auch die Frage, welche Investoren wann angesprochen werden, ist essenziell. Der Fokus sollte zunächst vor allem auf potenziellen Cornerstone-Investoren liegen, sodass der kritische erste Zeichnungsschluss möglichst frühzeitig abgehalten werden kann. Ferner dauert der interne Genehmigungsprozess bei einigen Investoren typischerweise länger, manche Investoren investieren auch grundsätzlich nur nach dem ersten Zeichnungsschluss, wie zum Beispiel viele Family Offices. Auch der zu erwartende Verhandlungsaufwand ist bei manchen GPs ein Auswahlkriterium.