VC Magazin: Welche Rolle spielt der Spezialisierungsgrad der Kanzlei?
Michelsen: Ganz grundlegend ist zu beachten, dass die Anwälte, mit denen man zusammenarbeitet, Erfahrung in den jeweiligen Bereichen haben, um die Marktstandards einzuhalten. Nicht dass die Gegenseite Dokumente erhält und sagt, dass sie so etwas noch nie gesehen hätte.
Dittmar: Für den Mandanten ist das natürlich immer schwierig zu beurteilen – im Gegenzug ist es für uns als Anwälte auch oft nicht leicht, den Mandanten zu vermitteln, dass wir eine spezialisierte Kanzlei sind, was für ihn wiederum vorteilhaft ist. Wenn bei Transaktionen auf der anderen Seite unerfahrene Anwälte arbeiten, verzögert das die gesamte Transaktion und macht sie meist am Ende teurer, als sie sein müsste.
VC Magazin: Wie sieht die optimale Betreuung Ihrer Meinung nach aus?
Mosch: In erster Linie muss die Qualität der Beratung stimmen, das ist für uns der wichtigste Punkt. Daneben achten wir darauf, dass wir dem Mandanten immer einen Ansprechpartner zur Seite stellen, der auch entscheidungsbefugt ist. Zusätzlich ist es bei uns Usus, dass ein zweiter Partner – zumindest in den wesentlichen Zügen – in das Mandat involviert ist, damit z.B. auch im Urlaubsfall stets ein Ansprechpartner zur Verfügung steht. Außerdem legen wir viel Wert auf kurze Reaktionszeiten, die Fähigkeit, Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden zu können und – auch wenn das eigentlich selbstverständlich sein sollte – einen menschlich netten Umgang. Für uns ist es überdies wichtig, Best Friends-Kanzleien zu haben, die wir dem Mandanten vorschlagen und koordinieren können, da wir als auf das Gesellschafts- und Vertragsrecht spezialisierte Kanzlei mit hohem Qualitätsanspruch nicht immer selbst alle Rechtsgebiete abdecken können.
VC Magazin: Sollten Unternehmer Wert darauf legen, einen Partner im Team zu haben?
Dittmar: Man sollte auf jeden Fall darauf achten, einen Ansprechpartner zu haben, der einen solchen Fall schon ein paar Mal betreut hat und Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt hat.
Mosch: Jedenfalls sollte sich der Ansprechpartner nicht für jeden Schritt rückversichern müssen, sondern selbst über Entscheidungskompetenzen verfügen. Andernfalls verlangsamt sich der gesamte Prozess zum Teil erheblich. In großen Einheiten ist es allerdings normal, dass ein Großteil der Arbeit von den angestellten Anwälten, sogenannten Associates, erledigt wird. Meiner Erfahrung nach hängt es von der Zusammenarbeit zwischen dem Partner und dem Associate ab, wie viel Entscheidungskompetenz der angestellte Anwalt hat.