VC Magazin: Kann man einzelne Branchen identifizieren, die besonders von Spin-off-Aktivitäten profitieren?
Geiger: Es sind immer Bereiche, meistens technische, wo durch den Spin-off auch was mitgenommen wird, daher ist ja die IP-Situation so problematisch. Den Kreativsektor würde ich nicht dazuzählen, das sind ja dann keine Ausgründungen sondern „Lern-Stationen“ der Gründer.
VC Magazin: Wie gestalten sich Spin-offs aus wissenschaftlichen Einrichtungen? Ist gründen von der Wissenschaft in die Wirtschaft schwieriger, als der klassische Konzern-Spin-off?
Geiger: Wenn man mit Technologie als Start-up richtig erfolgreich sein will, dann kann die Technologie nur aus der Wissenschaft kommen, denn da ist sie am weitesten entwickelt. Ein reines Uni Management-Team zu haben ist allerdings auch oft die Garantie, dass es nicht klappt. Wichtig ist, dass der Unternehmensaufbau mit dem ganzen Erfahrungsbackground umgesetzt wird, den man sich in vielen erfolgreichen Berufsjahren in diesem speziellen Marktsegment in der Industrie angeeignet hat.
VC Magazin: Ein Ausblick: Wird es zukünftig mehr Investoren oder Fonds geben, die sich auf (Konzern-)Spin-offs konzentrieren?
Geiger: Es gibt leider zu wenig techaffine Investoren, weil es zugegebener Maßen auch nicht leicht ist, dazu muss man auch als Investor richtiger Unternehmer sein. Da ist für viele Venture Capital-Gesellschaften doch leichter die Internetblase wieder aufleben zu lassen, da ist dann auch etwas mehr Party dabei.
Zum Gesprächspartner:
Dr. Bernd Geiger ist Mitgründer und Managing General Partner der Triangle Venture Capital Group Management GmbH.