VC Magazin: Der Accelerator ist vor einigen Wochen in die erste Runde gestartet. Wie hat die deutsche und europäische
Gründerszene auf das Angebot reagiert?
Hopfgartner: Wir haben mehr als 100 Bewerbungen erhalten, was über unseren eigenen Erwartungen lag. Insbesondere die Qualität der Bewerbungen hat uns überrascht, sodass wir am Ende Unternehmen absagen mussten, die wir eigentlich spannend und gut fanden. Interessante Bewerbungen kamen unter anderem aus Italien, Spanien, Bulgarien, Polen und Ungarn. Eine Bewerbung haben wir sogar aus Chile erhalten. Der größte Teil der interessierten Start-ups kam allerdings aus Deutschland. Da wir ganz bewusst offen sind für Bewerbungen von außerhalb der DACH-Region, ist die Arbeitssprache des Programms Englisch.
VC Magazin: Springer Vorstandschef Mathias Döpfner hatte vor kurzem angekündigt, Axel Springer zum führenden digitalen Medienunternehmen ausbauen zu wollen. Welche Rolle spielt bei diesem Vorhaben das Accelerator-Programm?
Hopfgartner: Der Akquisitionsfokus von Axel Springer liegt seit einigen Jahren klar im Later Stage-Bereich. An dieser grundsätzlichen Zielsetzung wird sich auch zukünftig nichts ändern. Die Frühphaseninvestitionen, zu denen auch der Accelerator gehört, haben bei einem Konzernumsatz von jährlich mehr als drei Milliarden Euro derzeit noch keinen allzu großen Einfluss. Allerdings bin ich überzeugt, dass die Start-ups, die wir betreuen, in Sachen Know-How, aber auch in kultureller Hinsicht auf den Konzern „abfärben“ können. Und selbstverständlich haben wir die Hoffnung, im Zuge des Accelerator-Programms die eine oder andere Perle zu entdecken, die in fünf bis sieben Jahren ein wesentliches Digitalunternehmen sein kann.
Zum Gesprächspartner:
Jürgen Hopfgartner leitet seit August 2012 bei Axel Springer im Geschäftsführungsbereich Elektronische Medien den Geschäftsbereich Content & Community. Als Co-Geschäftsführer der Axel Springer Digital Ventures GmbH ist er darüber hinaus für die Frühphasenaktivitäten von Springer verantwortlich.
