Innovationen bei Finanzdienstleistungen
Die Projekte drehen sich alle um das Thema Finanzdienstleistung. Das Feld ist eine Geschäftssäule der Otto Gruppe, hier sucht sie nach neuen Geschäftsmodellen. Ein Beispiel ist das Unternehmen Device Ident (www.deviceident.com). Es bietet eine Lösung, die Devices von Usern erkennt und Betrug beim Onlineshoppen verhindern soll. Das Start-up wurde im Mai 2012 von Liquid Labs gelauncht und das Produkt getestet. Ein Jahr später gründete das Team aus und wurde ein eigenes Unternehmen der Otto Gruppe. „Device Ident läuft ziemlich gut, die Kollegen erwarten schon bald den Break-even“, verrät Jozefak. „Was uns besonders stolz macht: Die haben mittlerweile mehr Mitarbeiter als wir selbst!“
Nachwuchs-Entrepreneure
Das Team von Liquid Labs besteht derzeit aus etwa zehn Mitarbeitern. Jozefak und Backes haben Leute um sich geschart, „die den gleichen Hunger haben wie wir“. Hunger bedeutet: Lust darauf, Innovationen auszuprobieren. „Viele möchten irgendwann selbst gründen und wollen bei uns lernen, wie man Unternehmen aufbaut“, erläutert Backes. Die Projektleiter sind Angestellte, haben aber bei der Ausgründung die Chance, selbst mitzugründen. In diesem Modell sehen die Macher ein tragfähiges Zukunftsmodell für Entrepreneurship in Europa. „Viele begabte Talente in Europa wollen etwas aufbauen, aber sie können oder wollen das finanzielle Risiko dazu nicht tragen. Bei uns haben sie die Chance, trotzdem unternehmerisch arbeiten zu können“, erklärt Jozefak.
Einen klassischen Venture Capital-Fonds wollten Backes und Jozefak nicht gründen. Die Erfolgschancen stünden zu schlecht, meint Jozefak: „Es gibt schon jetzt nicht genügend große Exits für die vielen europäischen Venture-Fonds. Sie werden große Schwierigkeiten bekommen, ihren Investoren die versprochenen Renditen zu liefern.“ Jozefak ist sich sicher, dass es zu einer Marktbereinigung kommen wird: „Nicht einmal 10% der Fonds wird überleben. Venture Capital in Europa steht noch ein Leidensweg bevor.“