VC Magazin: Mit dem Venture Plus Fonds 4 ist die Venture Plus AG im Juni in die Platzierung gegangen. Wie ist der Start gelungen?
Vogel: Das Umfeld ist nicht ganz einfach im Moment, zumal wir auch noch im Sommer gestartet sind, wo ohnehin urlaubsbedingt weniger Betrieb herrscht. Nichtsdestotrotz sind wir bislang zufrieden. Wir peilen ein Zielvolumen von 100 Mio. EUR an, mit der Option, auf 300 Mio. EUR zu erhöhen. Unser Angebot für den Anleger ist attraktiv, denn wir bieten viel Flexibilität: Er hat die Wahl zwischen einer Einmaleinlage und einem Ratensparmodell. Ratensparer können zudem später die Höhe der Raten anpassen oder auch einmal aussetzen, schließlich kann sich die Lebenssituation über die lange Fondslaufzeit hinweg verändern, und dann ist es wichtig, auch seine Vermögensanlage an die neue Situation anpassen zu können.
VC Magazin: Welche Investmentstrategie verfolgt der Fonds?
Vogel: Wir bleiben der Strategie der Vorgängerfonds treu und setzen auf junge Unternehmen aus den Bereichen Biotechnologie, Medizintechnik, personalisierte Medizin und Nahrungsmittel und sehen uns auch im Mobilitätssektor um. Pro Beteiligung investieren wir etwa zwischen 1 und 2 Mio. EUR, wenn erste Erfolge da sind, kann darüber hinaus aufgestockt werden.
VC Magazin: Gerade Start-ups im Bereich Biotechnologie und Medizintechnik fordern den Investoren einen langen Atem und viel Kapital ab. Viele institutionelle Fonds scheuen daher das Risiko und investieren nicht in diesem Sektor. Kann man Privatanlegern so ein Risiko zumuten?
Vogel: Die Frage ist, wie man mit dem Risiko umgeht. Wir begleiten die Unternehmen in der Medikamentenentwicklung nur während der ersten oder zweiten klinischen Phase und verkaufen unsere Anteile dann weiter. Diese Phasen können gut durchfinanziert werden, und das Risiko ist sehr überschaubar, wenn vorher schon gute Ergebnisse vorgelegen haben. Danach muss man aber wirklich aussteigen, denn eine Phase III birgt schon wieder ganz andere Risiken.
VC Magazin: Ihre Fonds halten oftmals nur kleine Anteile an Unternehmen, häufig im einstelligen Prozentbereich. Haben Sie trotzdem ein Mitspracherecht bei Entscheidungen?
Vogel: Aber selbstverständlich! Wir achten bereits bei der Vertragsgestaltung darauf, dass wir uns auch mit unserem Know-how und Netzwerk einbringen können und mitgestalten können. Dass wir im Beirat sitzen, ist für uns eine Voraussetzung für ein Investment. Bisher waren wir damit recht erfolgreich.