VC Magazin: Ab welcher Größenordnung sind Infrastrukturinvestments sinnvoll?
Mackewicz: Gerade unerfahrene Investoren sollten sich zunächst einmal vorsichtig an die Anlageklasse herantasten, um ein Gespür dafür zu entwickeln. Um tatsächlich einen Effekt im Gesamtportfolio zu spüren, sollte man aber schon mindestens eine Infrastrukturquote von 5% anstreben.
Kropp: Man darf dabei nicht vergessen, dass Infrastruktur innerhalb der gesetzlich erlaubten Beteiligungsquote mit Private Equity-Anlagen konkurriert. Der laufende Yield ist allerdings erst ab einer gewissen Größenordnung spürbar. Es wäre deshalb wünschenswert, eine eigene Quote für Infrastrukturinvestments einzuführen. Überlegungen des Regulators in diese Richtung würden wir unterstützen.
VC Magazin: Herr Kropp, Sie investieren auch in Private Equity. Welche Parallelen sehen Sie zwischen den Assetklassen?
Kropp: Es gibt in der Strukturierung sicherlich große Parallelen, immerhin haben einige Private Equity-Gesellschaften eigene Infrastrukturfonds aufgelegt oder über Buyouts in die entsprechenden Branchen investiert. Allerdings verläuft die J-Curve komplett anders. Wir investieren im Buyout-Sektor, und wer das tut, muss sich der Tatsache bewusst sein, dass Rückflüsse sehr lange auf sich warten lassen können. Die attraktiveren Gebührenstrukturen sehen wir übrigens im Infrastruktursektor. Anfangs wurde das Gebührenmodell aus dem Private Equity-Sektor eins zu eins übertragen, mittlerweile jedoch werden die Infrastrukturangebote deutlich attraktiver gestaltet.
VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!
Zu den Gesprächspartnern:
Daniel Kropp ist Mitglied der Geschäftsführung der Ärzteversorgung Thüringen, Einrichtung der Landesärztekammer Thüringen KdöR. Sie versichert 10.842 Mitglieder und verwaltet ein Vermögen von rund 1,4 Mrd. EUR.
Detlef Mackewicz ist Gründer und Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft Mackewicz & Partner, die institutionelle Investoren bei deren Aktivitäten im Umfeld der alternativen Anlageklassen unterstützt.