VC Magazin: 2011 hat SAP Ventures den Fonds SAP Ventures I mit 353 Mio. USD aufgelegt. Wo wurde das Geld investiert?
Marakovic: Das Geld aus SAP Ventures I wurde zu 75% in Amerika, zu 15% in Europa und zu 10% in Indien und Brasilien investiert. Wir haben Beteiligungen unter anderem an LinkedIn, aber insbesondere an Firmen, die an SAP-nahen Themen in den Wachstumsbereichen von Enterprise IT arbeiten wie z.B. Real-time-Anwendungen für Big Data, also der Verarbeitung und Auswertung von großen Datenmengen in Echtzeit. Insgesamt hat SAP Ventures seit 1997 Risikokapital in mehr als 120 Unternehmen investiert.
VC Magazin: Wie geht es jetzt weiter?
Marakovic: Mit der Unterstützung von SAP haben wir nun den SAP Ventures II Fonds aufgelegt, der mit einem Volumen von 650 Mio. USD über die nächsten zehn Jahre investiert wird. Zugleich wurde der 2012 aufgesetzte SAP Hana Real-Time Fonds im Mai dieses Jahres von 155 Mio. USD auf 405 Mio. USD erhöht. So hat SAP Ventures insgesamt 1 Mrd. USD an frischem Wagniskapital gesammelt, das dem Markt zur Verfügung gestellt wird.
VC Magazin: Ändert sich angesichts dieser gewaltigen Summe auch die Beteiligungsstrategie?
Marakovic: Ja und Nein. Wir werden uns beim SAP Ventures Fonds II weiterhin auf die Mittel- und Spätphasenfinanzierung konzentrieren. Allerdings werden wir die Höhe der Einstiegssumme von bisher 3 bis 15 Mio. USD nunmehr auf 5 bis 20 Mio. USD anheben. Über das frische Kapital für den SAP Hana Real-Time Fonds werden wir noch stärker als „fund-of-funds“ auftreten und in die besten Frühphasen Venture Capital-Gesellschaften investieren, die das Geld dann wiederum in vielversprechende Early Stage Start-ups stecken. Bisher haben wir das bei weltweit zehn etablierten Wagniskapitalgebern gemacht.
VC Magazin: Welche sind das?
Marakovic: In Deutschland sind das Earlybird und Point Nine Capital in Berlin, daneben noch jeweils ein Fonds in Schweden und in China. Der Rest der Fonds ist in Amerika ansässig. Einen kleinen Teil des Hana Real-Time Fonds investieren wir aber auch direkt.