Vendor Due Diligence bei Dual Track-Prozessen

  • Realisierung bzw. Konkretisierung von Chancen: Die Zeit im Vorfeld eines Exits sollte genutzt werden, um noch nicht realisierte Wertsteigerungspotenziale entweder bereits umzusetzen oder zumindest soweit möglich zu konkretisieren. Dies betrifft operative Verbesserungsmaßnahmen in der Produktion oder beim Cash Management, die Identifizierung von Wachstumspotenzialen etc.
  • Transparenz bei Risiken: Bei der Vorbereitung von Verkaufsprozessen sollten nicht nur die bestehenden Risiken detailliert erfasst, sondern auch Wege aufgezeigt werden, wie mit den Risiken umzugehen ist. Dies verhindert negative Überraschungen zu einem späteren Zeitpunkt, die im schlimmsten Fall von möglichen Investoren als Deal Breaker angesehen werden.

Bei der Umsetzung der Themen gibt es derzeit die Tendenz, Verkaufsprozesse längerfristig vorzubereiten und diese dabei in relevante Teilprozesse aufzugliedern, wie Exit/IPO Readiness Workshops, Aufsetzen einer detaillierten Roadmap, Umsetzung der identifizierten operativen Maßnahmen oder Aufbereitung von zusätzlichen Informationen sowie die Zusammenführung in der (Vendor) Due Diligence. Je nach Komplexität der Transaktion können die ersten Vorbereitungen bereits bis zu 18 Monate vor dem Start des Verkaufsprozesses beginnen.

Fazit

Bei Verkaufsprozessen börsenfähiger Unternehmen ist der Dual Track-Prozess eine wichtige Alternative zu den Single Track-Prozessen, denn er eröffnet einen weiteren Verkaufskanal und erhöht die Prozess-Sicherheit. Als Verkäufer sollte man sich jedoch frühzeitig mit den Herausforderungen und der damit zusammenhängenden Belastung für das Unternehmen auseinandersetzen.

Zu den Autoren:

Cord Stümke, Ernst&YoungWilly Wingenfeld, Ernst&Young

Cord Stümke (li.) und Willi Wingenfeld sind Partner im Bereich Transaction Advisory Services bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young.