Hochschulen setzen Impulse
Die Unterstützung beschränkt sich an den meisten Standorten aber nicht auf die Ausbildung und Qualifizierung von Studierenden. Gerade in größeren Städten nutzen die Hochschulen – allen voran technische Universitäten wie z.B. die TU München oder die TU Berlin – ihre günstige Lage, um durch Clusterbildung (mit Finanzierungsangeboten, Beratungsexperten und Innovationskooperationen) in zukunftsweisenden Technologien einen gezielten Aufbau von Erfolg versprechenden Start-ups zu initiieren. Solche Maßnahmen verändern gleichzeitig den Technologie- und Forschungstransfer aus der Hochschule heraus. Anstatt Patente und Ergebnisse an die Industrie weiterzugeben, werden diese mehr und mehr durch die Gründung innovativer Unternehmungen frei und in neuartigen Formen auf den Markt gebracht.Auch über die Metropolen hinaus werden Ansätze regionaler Innovationscluster als Erfolg versprechend angesehen. Gerade in ländlichen Regionen – von Zittau bis nach Lüneburg und bis in den Schwarzwald – kommt den Hochschulen als Innovationstreiber die Rolle zu, neue Impulse setzen.
Mehr als MINT
Entrepreneurship ist ein noch relativ junges Fach. Es verwundert deshalb nicht, dass sich Verständnis und Ausgestaltung der Hochschulangebote in den letzten Jahren schnell entwickelten. Als ein Kernthema hat sich etwa die Notwendigkeit eines gründungssensiblen Unterrichts in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik Naturwissenschaft, Technik) herausgestellt, etwa an der TU Darmstadt. Aus den Ingenieur- und Naturwissenschaften werden traditionell jene innovativen Ideen erwartet, die für technologieorientierte Gründungen relevant sind. Innovationen werden mittlerweile aber nicht mehr ausschließlich als technische Neuerungen verstanden. Vielmehr steht die Schaffung eines Mehrwerts für die Kunden und die zukunftsfähige Entwicklung unserer Gesellschaft im Mittelpunkt. Als jüngster Schwerpunkt in der Entrepreneurship-Ausbildung hat sich Social Entrepreneurship zu einem stark wachsenden Bereich entwickelt, der Studierende an die Hafenuniversität Hamburg oder in die Social Entrepreneurship Akademie – eine Initiative der vier großen Münchner Hochschulen – in neue Ausbildungsprogramme lockt.
Unternehmerpersönlichkeiten ausbilden
Entrepreneurship-Lehre kann heute nicht mehr rein als Gründungsförderung aufgefasst werden. Vielmehr geht es darum, Studierende in einem ersten Schritt zu unternehmerisch denkenden Persönlichkeiten auszubilden. Dazu gehören Eigenschaften wie Eigeninitiative, Kreativität, Verantwortungsbewusstsein oder Teamfähigkeit, die später sowohl für Gründer als auch für Angestellte in innovativen Unternehmen wichtig sind. Durch diese Entwicklung haben sich die Lehr- und Unterstützungsangebote stark verändert. Konzentrierten sie sich Anfang 2000 noch ganz auf die Ausarbeitung eines Businessplanes inklusive Finanz- und Marketingplanung, werden diese Themen heute zwar noch als wichtige Bestandteile der Ausbildung angesehen. Es wurde aber erkannt, dass reine Vermittlung von betriebswirtschaftlichem Know-how nicht ausreicht, um unternehmerisches Denken und Handeln zu fördern. Die Inhalte erweiterten sich deshalb um Themen wie die Förderung von Leadership-Qualitäten, das Verständnis von Innovationsprozessen oder die Rolle von Business-Modellen.