Herangehensweise und Kenntnisse
Bei einem guten Coach solltet Ihr stets den roten Faden erkennen. Ein sehr strukturiertes Vorgehen hilft sowohl Euch als auch dem Coach, systematisch Problemfelder abzuarbeiten. Ein detailliertes Ausarbeiten – zum Beispiel in der Vorbereitung von Gesprächen mit Banken und Kapitalgebern – gehört ebenso zu einem guten Coaching wie das Festlegen von Zwischenzielen (Meilensteinen). Schaut auch darauf, wie der Coach an die Problemstellung herangeht. Soll der Coach Euch zum Beispiel bei der Erstellung des Businessplanes unterstützen, so wird ein guter Coach sich nicht damit begnügen, ihn einfach nur in Eurem Auftrag niederzuschreiben; vielmehr wird er ihn mit Euch gemeinsam erarbeiten, kritisch diskutieren, in der Praxis überprüfen und auch fortschreiben. Künftige Kapitalgeber merken sehr schnell, ob eingereichte Unterlagen aus der eigenen Feder stammen oder nicht. Zielt Euer Unternehmen auf eine Finanzierung durch Beteiligungskapital zum Beispiel durch Business Angels oder Venture Capital ab, so ist ein Coach mit Kenntnissen des Beteiligungsmarktes sehr nützlich, damit Euer Unternehmen sich auf die Anforderungen dieser Finanzierungsform einstellen kann. Aspekte wie Verlässlichkeit, Verhandlungsgeschick, Seriosität oder das Kennen der eigenen Stärken und Schwächen runden das Gesamtbild dann ab.
Honorar
Ohne Frage ist ein gutes Coaching von Vorteil, jedoch muss es auch monetär abbildbar sein. Eure Zahlungsbereitschaft sollte sich an Eurer wirtschaftlichen Situation orientieren. Verhandelt mit dem Coach. Ihm ist natürlich auch klar, dass Ihr als Existenzgründer über ein noch recht überschaubares Budget verfügt. Oft kommt ein Coach Euch daher auch preislich entgegen. Optimalerweise möchte er Euch ja als wiederkehrenden Kunden gewinnen. Wiegt den erwarteten Nutzen mit den Kosten ab und entscheidet dann. Berücksichtigt dabei auch, dass es Möglichkeiten gibt, Beratungsleistungen durch Förderprogramme zu finanzieren. Eine weitere Möglichkeit ist Consulting for Equity, also Beratungsleistung gegen Gesellschaftsanteile. Diese Form kann für Existenzgründer dann sinnvoll sein, wenn die Beratungsleistung ein sehr wichtiges Asset für die Unternehmung darstellt, die Liquidität für den Einkauf des Know-hows fehlt und eine längerfristige Zusammenarbeit mit dem Coach gewünscht wird. Dabei gilt es aber zu berücksichtigen, dass Ihr damit einen Vertrauensvorschuss gebt. Denn Ihr gebt zuerst die Anteile ab und wisst erst hinterher, ob die dafür erhaltene Beratungsleistung den Preis auch wert ist. Durch die Rolle des Coachs als kleiner Gesellschafter wird es auch schwieriger, die Geschäftsbeziehung bei Nichtgefallen zu beenden und auf einen neuen Coach zu wechseln.
Fazit
Schlussendlich solltet Ihr die Entscheidung, ob und wie ein Coach mit Euch zusammenarbeiten kann, nach unternehmerischen Gesichtspunkten abwägen und danach auch entscheiden. Schließlich seid Ihr der Unternehmer.