Auslandserfahrung wichtig
Aus Sicht von Raoul Nacke, Deutschland-Geschäftsführer der internationalen Personalberatung Eric Salmon & Partners, die auf die Besetzung von Führungs- und Aufsichtsratspositionen spezialisiert ist, hat sich bei der Personalsuche im Vergleich zu 2011/2012 nicht sehr viel verändert. „Den Nachwuchs generieren die Private Equity-Unternehmen überwiegend aus den eigenen Reihen oder aus dem eigenen Netzwerk.“ Junge Kräfte als Einsteiger in der Beteiligungsbranche würden nach wie vor gerne bei Investmentbanken, Unternehmensberatungen und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften gesucht – darunter die großen wie McKinsey, PwC, Ernst & Young etc. „Denn diese bringen Transaktionserfahrung sowie eine Private Equity-Nähe mit, da sie häufig schon mit Beteiligungsgesellschaften kooperiert haben“, so Nacke. Für Private Equity-Einsteiger als Junior Consultants spiele eine sehr gute Ausbildung, meist Studium plus MBA, sowie Auslandserfahrung eine zunehmende Rolle.
Verschiedene Manager-Profile
Dass die Zunft der Banker/Investmentbanker an Reputation und Attraktivität verloren hat, erweise sich durchaus als positiv für Beteiligungshäuser; sie könnten bei der Personalsuche davon profitieren, sagt Nacke. Verstärkt sei aber unternehmerisches Know-how gefragt. „Ein Private Equity-Manager muss wissen, wie man den Wert eines Unternehmens steigert – da ist viel Tagesgeschäft gefragt, mit vielen kleinen Stellschrauben.“ Nacke sieht ebenfalls den Nachfolgerbedarf im Mittelstand. „Deshalb brauchen die Beteiligungshäuser Manager und Partner, die mittelstandsaffin sind“, meint Nacke. „Man muss den Unternehmer überzeugen, dass man ein valider Partner für die Zukunft seines Unternehmens sein wird.“ Für Portfoliounternehmen würden drei verschiedene Managerprofile gesucht: Erstens der CEO, der die jeweiligen Branchenkenntnisse mitbringen und genau wissen muss, in welche strategische Richtung er das Unternehmen – mit einem Zeithorizont von etwa drei bis sieben Jahren – zu entwickeln hat, um den Wert des Unternehmens gezielt zu steigern. „Die Besetzung dieses Profils ist in den letzten Jahren komplexer geworden“, so Nacke. Zweitens der CFO, der mehr kaufmännisch und an Kennzahlen orientiert ist – hier gibt es laut Nacke ein breites Angebot an Privat Equity-erfahrenen Führungskräften. Und drittens der Senior Advisor – eine Führungskraft ab dem Alter 50 plus mit sehr gutem Netzwerk, die der Beteiligungsgesellschaft auch in der Anbahnung von Deals sowie bei der Investitionsprüfung helfen kann.