Die 4. Industrielle Revolution fängt an
Eines dieser gereiften Themen, und ein großer Trend 2014 und der kommenden Jahre, ist unter den Schlagworten „Industrie 4.0“ oder „Produktion 4.0“ bekannt. Intelligente, wandelbare, effiziente und nachhaltige Produktionsprozesse, bei denen die Produkte den Fertigungsprozess selbst und nach individueller Nachfrage steuern. Basis dieser Entwicklung sind cyber-physische Systeme, die reale Objekte mit der virtuellen Welt verbinden. Auf den diesjährigen Industrie-Leitmessen, wie der Hannover Messe, wurde die „Industrie 4.0“ als ein zentrales Zukunftsthema etabliert. Maschinenbau trifft auf moderne Kommunikationstechnologie – zwei Kernkompetenzen deutschen Ingenieurs- und Wissenschafts-Know-hows, die die Zukunft der Fertigung definieren. Kein Wunder, dass die Begehrlichkeiten seitens der Industrie immens sind. Doch auch hier gilt wie in allen anderen Bereichen: Der Sprung von der erforschten Idee zum Produkt muss stabil finanziert werden. Das Geld ist im Markt definitiv vorhanden, die Suche nach geeigneten Finanzierungspartnern für Ausgründungen aus den Forschungsinstituten gestaltet sich jedoch langwierig und schwierig. Schließlich wollen alle Beteiligten eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Produkts oder der Idee garantiert wissen.
Elektromobilität: Trendthema mit gesellschaftlicher Relevanz
Seit Jahren schwebt das Thema Elektromobilität schon über der Automobilbranche. Verschiedene Gründe haben eine breite Markteinführung von serienreifen Elektroautos bisher verhindert, im Moment findet ein Paradigmenwechsel statt. Nachhaltige, energieeffiziente und ressourcenschonende Fahrsysteme sind das Thema der Stunde. Nicht zuletzt aufgrund der Ankündigung der Bundesregierung, bis zum Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge im Einsatz haben zu wollen. Projekte wie die PMC Personal Mobility Center NordWest eG, eine Ausgründung des Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM, arbeiten schon jetzt darauf hin. Die PMC hat es sich zum Ziel gemacht, die nachhaltige Einführung der Elektromobilität in der Modellregion Bremen/Oldenburg zu unterstützen. In zwei getrennten Flottenversuchen wird die Alltagstauglichkeit der heute am Markt verfügbaren Elektrofahrzeuge überprüft, egal ob im gewerblichen Einsatz oder als nachbarschaftlich organisierte Carsharing-Initiative. Elektromobilität im Alltagstest – die Ergebnisse liefern entscheidende Argumente für eine flächendeckende Einführung solcher Flotten. Viele über die Jahre zurückgehaltenen Projekte und Forschungsergebnisse bekommen durch den Trend zur Elektromobilität besondere Aufmerksamkeit. Gefragt sind hierbei vor allem systemische Ansätze. Also Projekte, die das Thema Elektromobilität mit dem Thema Energieeffizienz verbinden. Zum Beispiel: Strom durch Solarflächen auf dem eigenen Dach, der via Steckdose in der Garage direkt ins eigene Elektrofahrzeug wandert. Das Potenzial der Verknüpfung dieser Kerntechnologien, nicht nur die Art und Weise der Fortbewegung, sondern auch den Blickwinkel der Gesellschaft für das Thema Energie und Energiegewinnung zu verändern, ist riesig und steckt gesellschaftlich erst in den Kinderschuhen.