High End-Forschung für den Alltag
Gerade hoch spezialisierte Forschungsbereiche liegen ebenfalls im Trend. Immer mehr Anwendungen nutzen beispielsweise neue Werkstoffe, um Teile der Fertigung oder ganze Produkte durch sie zu ersetzen. Viele Schlüsseltechnologien wie die Informations-, Umwelt- und Energietechnik sowie die Verkehrs- und Fertigungstechnik wären ohne den Einsatz neuer Werkstoffe nicht denkbar. Darunter sind vor allem die sogenannten Smart Materials hervorzuheben: intelligente Werkstoffe, die flexibel auf Umweltbedingungen reagieren. Ein ebenso eindrucksvolles wie anschauliches Beispiel hat das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie entwickelt. Eine sogenannte intumeszierende Brandschutzbeschichtung. Im Normalzustand ein dekoratives Coating, quillt das Material bei Hitzeeinwirkung auf und bildet einen isolierenden Schaum, der das Trägermaterial vor der Hitze schützt. Eine Revolution für die Baubranche – und eine echte Verbesserung für den Brandschutz im Allgemeinen. Ähnlich verhält es sich im Bereich „zellfreie Biotechnologie“. Die Verfügbarkeit von Biomolekülen leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der modernen Gesellschaft. Sie sind die Grundlage von Impfstoffen und anderen Substanzen. Bisher basiert die Produktion auf der Verwendung von lebenden Zellen. Die Kosten für Lagerung, Bearbeitung und Reinigung dieser Moleküle sind enorm; die synthetische, also zellfreie, Herstellung solcher Substanzen ist ungleich ressourcenschonender, da beispielsweise keine Energie für die Aufrechterhaltung eines Zellstoffwechsels bereitgestellt werden muss und das Endprodukt einen hohen Reinheitsgrad besitzt, weil es nicht durch organische Bestandteile kontaminiert ist. Auch dieser Trend beweist: Wissenschaftlicher Fortschritt und gesellschaftlicher Nutzen sind nicht nur in der Vorschau auf das Jahr 2014 eng miteinander verknüpft. High End-Forschung wird dann zum Trend, wenn sie am Ende den Verbrauchern zugutekommt.
Fazit
Die Technologietrends 2014 zeigen: Deutschland ist tatsächlich noch immer ein Land der Ideen. Gerade in weltweit bedeutenden Forschungsbereichen wie Industrie 4.0, Elektromobilität, Werkstoffe und Oberflächen oder zellfreie Biotechnologie gehört die deutsche Wissenschaft zu den wichtigsten Innovationsstandorten. Mehr und mehr dieser ehemaligen Zukunftstechnologien münden in Unternehmensgründungen oder Ausgründungen. Der Technologietransfer funktioniert also – wenn er auf einem stabilen Finanzierungsgerüst beruht.