Interview mit Christophe Maire, Atlantic Internet

VC Magazin: Venture Capital-Gesellschaften in Europa tun sich seit Jahren schwer, Kapital für neue Fonds einzusammeln. Gleichzeitig ziehen Inkubatoren und Company Builder junge Talente in Scharen an. Ist klassisches Venture Capital ein Auslaufmodell?
Maire: Venture Capital per se hat funktioniert. Wenn Investoren nicht mehr in die Assetklasse gehen, begründen sie das aus der Vergangenheit heraus. Wer jetzt investiert, setzt aber auf die Zukunft. Die Performance der vergangenen zehn Jahren steht in keinem Kausalzusammenhang mit den kommenden zehn Jahren. Wenn die Limited Partner jetzt nicht investieren, werden sie eine der fruchtbarsten Zeiten des Venture Capital verpassen.

VC Magazin: Warum sollten sie denn genau jetzt einsteigen?
Maire: Es finden zurzeit in so vielen Industrien einschneidende Veränderungen statt. Europa hat die einmalige Chance, an der Spitze dieser Innovationen zu stehen. Und genau jetzt wird nicht investiert. Das ist schon paradox. Die neue Gründerwelle lässt man sich völlig entgehen. Die Karten werden neu gemischt und die neuen „Champions“ von 2040 entstehen heute.