Interne Überprüfung wahrt Vertraulichkeit
Was können Unternehmen tun, um potenzielle Partner einem solchen 360-Grad-Check zu unterziehen? Unternehmen können die Investigative Due Diligence mithilfe eigener Ressourcen durchführen. Alternativ beauftragen sie hierfür einen externen Dienstleister. In einigen Fällen ist nur eine interne Untersuchung möglich, z. B. wenn es sich um vertrauliche Geschäftsbeziehungen oder Informationen handelt. Es kann auch rechtliche Bindungen geben, die ein Einschalten von externen Ermittlern untersagen. Oder es sind nur interne Fachleute in der Lage, die relevanten Informationen zu interpretieren. Für eine interne Due Diligence sollten die Workflows definiert und die Mitarbeiter hierfür geschult werden, so dass sie u. a. in der Lage sind, vorgelegte Dokumente, Bilder und PDFs auf ihre Echtheit hin zu überprüfen.
Keine Spuren hinterlassen
Die andere Möglichkeit ist das Hinzuschalten externer Spezialisten. Besonders bei verdeckten Recherchen bietet sich dies an, weil der Auftraggeber so das eigene Interesse an dem fremden Unternehmen nicht offenlegen muss. Darüber hinaus hinterlässt man über die Beauftragung eines Dritten keine eigenen Recherchespuren im Netz. Oft besitzen spezialisierte Ermittler die geeignete Hard- und Software, um komplexe Unternehmensnetzwerke und Datenmengen zu analysieren. Sie haben auch Informationspools zahlreicher Infobroker abonniert, so dass ihr Wissen über das von Creditreform und Dun & Bradstreet hinausreicht. Zudem agieren sie durch ihre Erfahrung meist schneller, was bei direkt bevorstehenden Vertragsabschlüssen von Vorteil sein kann. Im Ernstfall können sie oft auch kurzfristig vor Ort recherchieren: Handelt es sich um eine Briefkastenfirma? Stimmen die gemachten Angaben mit dem Erscheinungsbild vor Ort überein? Ein Blick vor Ort sagt oft wesentlich mehr aus als veraltete Fotos von Google Streetview. Für solche Recherchen greifen Ermittler auf ein internationales Ermittler-Netzwerk zurück.
Fazit
Ob die Investigative Due Diligence intern erfolgt oder einem externen Experten übergeben wird, beide Wege haben Vor- und Nachteile. Falls möglich, sollten Unternehmen eine Kombination von beidem wählen, um das interne Fachwissen mit dem externem Recherche-Know-how ideal zu verknüpfen und so schnell zu aussagekräftigen und verlässlichen Ergebnissen zu gelangen.
