VC Magazin: Ihr seid für den Greentec Award 2014 nominiert, neben Konzernen wie der Deutschen Post und Siemens. Was bedeutet für Euch die Teilnahme am Wettbewerb?
Patrick: Zunächst ist die Nominierung natürlich eine große Ehre, denn die Auswahl bei den GreenTec Awards erfolgt ja durch eine hochkarätige Experten-Jury, die wir offensichtlich mit unserem Konzept überzeugt haben. bettervest ist die (nach unseren Recherchen weltweit) erste Crowdfunding-Plattform, über die Bürger Energieeffizienzprojekte von Unternehmen, Vereinen und Kommunen öffentlichkeitswirksam finanzieren und dafür an den erzielten Einsparungen partizipieren. Damit erzeugen wir eine multi-win Situation: CO2-, Energie- & Kosteneinsparung für die Projektinhaber, hohe ökologische Renditen für die Anleger, mehr Aufträge für Handwerksbetriebe, sowie Produzenten/Händler von Energieeffizienzprodukten. Und aktiver Klima- und Ressourcenschutz für uns alle.
Neben Konzernen dieser Größe nominiert zu sein, sagt darüber hinaus vielleicht auch etwas über unser Zeitalter aus. Disruptive Innovationen können auch von einem multidisziplinären fünfköpfigen Team entwickelt werden, das in Teilzeit, aber mit vollem Engagement an einer großen Vision schraubt und unterwegs die Marktlogik in Frage stellt.
VC Magazin: Wenn Du auf Deine bisherigen unternehmerischen Erfahrungen zurückblickst: Welche Entscheidungen würdest Du erneut treffen?
Patrick: Zunächst in Teilzeit und ohne externe Finanzierung zu gründen und das Projekt bis zur Pilotphase zu entwickeln, war ein sehr anstrengender und entbehrungsreicher Weg für alle Beteiligten. Aber es war eben auch ein Weg, der zu viel Kreativität, Kooperation und klarer Fokussierung gezwungen hat. Ich bin überzeugt, dass das der richtige Weg war.
VC Magazin: Verbrannte Finger gelten als gute Lehrmeister. Aus welchen schmerzhaften Erfahrungen konntest Du besonders viel lernen?
Patrick: Wir sind ein komplementäres Team, das zwar noch jung ist, in dem aber jedes Mitglied schon viel Erfahrung in seinem Fachgebiet sammeln konnte. Dadurch konnten wir die ganz schmerzvollen Erfahrungen vermeiden. Meinen größten Schnitzer können andere Gründer leicht vermeiden: Ich hätte viel früher anfangen sollen, mit viel mehr Menschen über meine Geschäftsidee zu sprechen. Rund sechs Jahre lang schlummerte die Idee, aber erst seit dem öffentlichen Pitch beim Startup Weekend kam alles in Gang.