TPG bald an der Börse?
Aufhorchen ließ David Bonderman, Mitgründer von TPG Capital. Ob es ihm einfach herausrutschte oder ob er die Information ganz bewusst streute, war schwer zu beurteilen. Jedenfalls erklärte er, seine Gesellschaft ziehe einen Börsengang in Erwägung. Viele der großen amerikanischen Private Equity-Gesellschaften wie KKR, Blackstone, Carlyle oder Apollo sind in den vergangenen Jahren an die Börse gegangen, TPG würde sich hier wohl gut einreihen. In der Branche hatten zunächst Zweifel geherrscht, ob sich der langfriste Anlagehorizont der Limited Partner mit den quartalsweise getakteten Erwartungen von Aktionären in Einklang bringen lassen würden. Diese Bedenken hätten sich als nicht berechtigt erwiesen, meinte Bonderman. „Am Ende des Tages gehen doch alle an die Börse, das wird auch in unserer Industrie nicht anders sein. Auch wir denken darüber nach. Aber nicht zu sehr“, orakelte der Finanzinvestor, konkreter wurde er trotz Nachfragen jedoch nicht.
Pro und Contra einer PE-Börsennotiz
Jeglichen Spekulationen für sein Unternehmen erteilte Joseph Schull sofort eine Absage. Der Europachef von Warburg Pincus stellte klar: „Wir sehen keine Vorteile in einem Listing, deshalb ist auch nichts geplant.“ Nur falls seine Gesellschaft einmal Probleme beim Fundraising entstehen könnten, weil sie nicht börsennotiert ist, könne ein IPO in Frage kommen. Die Vorteile des eigenen Listings benannte Johannes Huth, der das EMEA-Geschäft von KKR leitet. Durch die Börsennotiz habe KKR einen Spielraum erhalten, der Investments in Bereichen wie Öl oder Gas erlaubt hätte und durch den KKR seine Tätigkeiten ausweiten konnte, während Wettbewerber noch mit den Folgen der Finanzkrise beschäftigt waren.
KKR-Urgesteine bleiben an Bord
Huths Chef, KKR-Gründer und Private Equity-Urgestein Henry Kravis, plädierte insgesamt dafür, das Beteiligungsgeschäft weiter zu fassen. Private Equity sei mehr als der traditionelle Leverage Buyout, vielmehr müsse man so flexibel sein, um „die ganze Kapitalstruktur hoch und runter“ zu investieren. Mit Finanzakrobatik habe das allerdings nichts zu tun: „Wir konzentrieren uns heute darauf, Service Provider zu sein“, sagte Kravis. Nebenbei ließ er auch noch durchblicken, dass mit ihm selbst noch länger zu rechnen sei. Er und Firmenmitgründer George Roberts liebten ihren Job. Sie würden keineswegs an Ruhestand denken, sondern wollten die Firma führen, „solange wir gesund bleiben, weiterhin Spaß haben und unsere Partner uns nicht rausschmeißen.“