Er ist erst 43 und hat dennoch schon fast zwanzig Jahre fundierte Erfahrung als Unternehmer und im Investmentbereich vorzuweisen: Dr. Max Iann startet jetzt nach dem Verkauf seines Familienunternehmens in einem „zweiten Leben“ als Eigenkapitalgeber durch. Der im oberfränkischen Baunach lebende Halbungar erzählt im Interview mit Dr. Benedikte Hatz von netzwerk nordbayern (www.netzwerk-nordbayern.de), dass es für ihn bei einer Beteiligung besonders auf einen langfristigen Investitionshorizont und nachhaltiges Wachstum seiner Portfoliofirmen ankommt.
Hatz: Dr. Iann, Sie sind ein Sonderfall in unserer Reihe, denn Sie sind ein Nachwuchsengel, der gerade erst startet. Seit wann genau sind Sie als Business Angel tätig?
Iann: Ich habe meine Firma SebaKMT vorletztes Jahr an einen strategischen Investor verkauft und mich aus der Geschäftsführung Mitte 2013 zurückgezogen. Seit Oktober 2013 suche ich aktiv nach Möglichkeiten, meine unternehmerischen Erfahrungen mit Kapital in interessante Firmen einzubringen. Ich habe ein paar schlechte Erfahrungen gemacht mit der Vergabe von unternehmerischen Privatdarlehen, daher möchte ich nun auch mein Know-how zur Verfügung stellen. Ich bringe eine breite Industrieerfahrung mit, dazu umfangreiche Expertise im Hinblick auf M&A und Wachstumsstrategien und ein breites Netzwerk in Politik und Wirtschaft. Neben meinen Investitionen in Small Caps bin ich immer noch an einer Übernahme eines mittelständischen Unternehmens im Rahmen einer Nachfolgerregelung interessiert.
Hatz: Wie lässt sich Ihr Engel-Engagement an, und wie gehen Sie mit dem Thema Exit um?
Iann: Aktuell bin ich bei einigen Gründungsvorhaben im Due Diligence-Prozess, die ersten Investments zeichnen sich also gerade ab und werden sich im ersten und zweiten Quartal dieses Jahres ergeben. Exits sind nicht terminiert. Ich lege keinen Wert auf einen schnellen Exit, denn ich will dauerhaft und nachhaltig investieren. Ein Exit ist eine OPTION und mittelfristig zu sehen – positives Wachstum meiner Portfoliounternehmen dagegen ist ein MUSS. Ich sehe mich als langfristiger Partner mit starkem industriellem und operativem Hintergrund. Soweit ich aber bei Private Equity Funds coinvestiere, richte ich mich natürlich nach den Interessen der Mehrheitsgesellschafter.
Hatz: Welche Branchen sehen Sie als besonders spannend für Business Angels-Investitionen und in welcher Größenordnung investieren Sie?
Iann: Mein Fokus liegt auf Ideen aus den Bereichen Elektrotechnik, Sicherheitstechnik, Medizintechnik, Sensorik und Cleantech. Minderheitsinvestitionen tätige ich bis 2 Mio. EUR, Mehrheitsübernahmen liegen darüber.
Hatz: Was war Ihr erfolgreichstes Investment bislang?
Iann: Meine eigene Firma, die ich 2012 verkauft habe: www.sebakmt.com