Team Europe steigt bei Hitfox aus

Damit ist HitFox wieder in Eigenhand: Gründer und Mitarbeiter halten nun fast 90%. Holzbrinck Ventures bleibt als einziger externer Investor beteiligt. Trotz Betonung der erfolgreichen Zusammenarbeit war der Exit schon im Zeitplan festgesetzt. Einerseits lag es für Team Europe, dem wiederholten Jan Beckers mit LogoInvestor bei Projekten des HitFox-Gründers Jan Becker, im Rahmen der Konsolidierungsstrategie, andererseits ist es für HitFox ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit. „Mit unserem Fokus in Richtung Big Data betreten wir einen dynamischen Markt, durch die neue Eigenkapitallage sind wir wesentlich flexibler“, meint Oliver Kanders, Head of Marketing bei HitFox.

Synergie der Märkte

Kanders nennt Big Data eine logische Fortsetzung der Advertising- und Gamingmärkte: „Damit können wir unseren Kunden Qualitätsnutzer bieten und die Nutzer erhalten durch datengetriebene und optimierte Prozesse nur relevante und ansprechende Werbung.“ Auch für HitFox selbst bringt die Verknüpfung der drei Märkte einen Vorteil: „Wir können hohe Synergien aus Bestand und Neuem ziehen. Big Data ist durch die Nähe zum Kerngeschäft eine Art der Risikominimierung.“

Auf die Frage nach weiteren Expansionsplänen — derzeit hat HitFox Offices in Berlin, San Francisco und Seoul — meint Kanders: “ Wir schauen weniger auf Länder und mehr auf Geschäftsideen, auf global skalierbare Projekte. Die Offices in San Francisco und Seoul sind aufgrund der Nähe zu Großkunden wichtig und um uns über lokale Entwicklungen zu informieren.“ Geographisch gesehen betont Kanders die Bedeutung Berlins als Zentrale: Märkte sollen „von Deutschland aus“ erobert werden.

Neben AppLift, ad2games und GameFinder starten derzeit drei Projekte, zwei davon arbeiten mit Big Data. Die beiden sind schon profitabel und verzeichnen Umsätze im sechsstelligen Bereich. Auch für Mitte/Ende des Jahres sind weitere Projekte geplant. Mehr will Kanders noch nicht verraten. Stattdessen betont er den Stellenwert guter Mitarbeiter: „Für Erfolg im Markt müssen wir die besten Teams zusammenstellen. Zurzeit haben wir ca. 200 Leute aus 35 Nationen in Berlin und sind noch weiter am wachsen. Monatlich bekommen wir mehr als tausend Bewerbungen. Wir legen viel Wert auf unsere Mitarbeiter – und exzellente Leute haben auch exzellente Kontakte.“

Big Data als Zukunftsmarkt

Für Big Data lautet Kanders Prognose: „Wir sind heute noch ganz am Anfang – das kann man mit dem Internet von 1995 vergleichen. Es steht fest, dass Big Data Welt, Leben und Industrien verändern wird. Das hat die Venture Capital-Szene schon gesehen— in Form von messbaren Trends.“ Auch stünden die USA als Marktführer noch nicht fest. Erst wenn der Markt reif sei, werde sich zeigen, welche Nationen die ersten Plätze halten. Für HitFox sieht er eine gute Zukunft: „Wir haben mit Know-how aus drei Jahren Kompetenz für den Markt gesammelt, auch passt unsere Organisationsstruktur sehr gut. Was viele andere Unternehmen als Zweig integrieren, ist bei uns in separate Unternehmen gegliedert. Dadurch kann jeder Synergien aus der Gruppe ziehen, und trotzdem eigenständig arbeiten. HitFox ist der erste europäische Inkubator im Bereich Big Data. Was uns heraushebt, sind Kapital, Kompetenz und tolle Leute.“

Fazit

Mit Big Data verfolgt HitFox eine langfristige Strategie. Eine richtige Durchdringung des Marktes kann noch dauern – aber erklärtes Ziel ist, Big Data nach Deutschland zu bringen.