VC Magazin: Der Fonds 7×7 Unternehmenswerte Deutschland I. soll in Unternehmen investieren mit Geschäftszwecken, „die Menschen einen hilfreichen Nutzen bieten und christlichen Werten nicht widersprechen“. Geben Sie uns bitte Beispiele, was Sie darunter verstehen.
Kühr: Ziel ist es, Unternehmen eine günstige, möglichst bankenunabhängige Finanzierungsstruktur anzubieten. Nicht irgendwelchen Unternehmen, sondern solchen, deren Produkte einen Nutzen stiften und Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken oder Wohnen befriedigen; solchen, die mit ihren Produkten Arbeitsplätze schaffen, Mobilität fördern, Natur und Umwelt schonen oder im Umfeld der erneuerbaren Energien tätig sind. Darüber hinaus gibt es auch Unternehmen, die und deren Führung und Mitarbeiter sich an ideellen Werten orientieren. Wir wollen nach christlichen Grundsätzen geführte Unternehmen dabei unterstützen, christliche Werte in Wirtschaft und Gesellschaft zu multiplizieren.
Diese Anlagestrategie ist auch vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzkrise und der unsicheren Aussichten in Bezug auf den Euro zu sehen. Auch wenn Geld entwertet wird, steht den Investments immer ein solider Sachwert gegenüber. Bei allem sollen nicht nur die finanziellen Renditen, sondern auch andere Ertragsformen – von der sozialen bis zur nachhaltigen Rendite – erzielt werden.
Dieses Konzept der „7-fachen Rendite“ resultiert aus einer auf christlichen Werten basierenden Unternehmensethik.
Konkret wird das in Form der Beteiligung an der GP Medical Instruments GmbH in Lübeck, einem Spin-off der Uniklinik Lübeck. Das Unternehmen hat ein neuartiges und patentiertes Verfahren entwi-ckelt, das auf dem Zusammenhang zwischen regionaler Anästhesie und Hauttemperaturerhöhung basiert. Das darauf entwickelte Produkt, das Monitoringsystem TempaSenz®, ermöglicht erstmals eine detaillierte graphische Anzeige der Narkosewirkung bei regionaler Anästhesie auf einem Monitor.
Bisher gab es kein Messverfahren, das die Narkosewirkung bei regionaler Anästhesie anzeigt. Der Anästhesist war immer auf die Mitarbeit des Patienten angewiesen, der ihm verbal die Aus-breitung der Betäubung anzeigen musste. Zur Prüfung wurde ein Kältepack an die Haut gehalten und gefragt, ob der Patient die Kälte noch spürt. Davon abhängig konnte der Anästhesist dann Rückschlüsse auf den Grad der Betäubung ziehen.
Mankel: Ein Beispiel: Beim Kaiserschnitt wird alternativ eine PDA oder eine Spinalanästhesie gegeben. Im Fall der Spinalanästhesie steigt diese den Körper hoch bis zu einem bestimmten Punkt. Sollte die Anästhesie zu stark sein, steigt die Anästhesie über diesen Punkt hinaus, was dazu führt, dass die Patientin bei vollem Bewusstsein nicht mehr atmen kann. Derartige Fälle kommen vor (z.B. auch im Rahmen der klinischen Studie von TempaSenz), gehen aber in keine Statistik ein. Was bleibt ist ein unangenehmes Gefühl bei der Patientin, welches einem erneuten Kinderwunsch nicht unbedingt Auftrieb geben wird.
Der Anästhesist erkennt erst spät, wenn dieser schwerwiegende Zustand eingetreten ist. Üblicherweise wird dann der Chefarzt informiert, und dieser entscheidet über das weitere Vorgehen. Verbessert sich die Lage der Patientin nicht, wird eine Vollnarkose eingeleitet. Der Nachteil ist, dass die werdende Mutter die Geburt nicht erlebt und erst nach dem Aufwachen das Kind erstmals sieht. Die Einschätzung der Lage ist für den Chefarzt nicht leicht: woran kann er festmachen, ob die Anästhesie zurückgeht oder nicht? Mehr als der Pin-Prick-Test steht ihm nicht zur Verfügung.
Hier ist der Vorteil von TempaSenz unmittelbar erkennbar: schon sehr früh meldet das Gerät, dass eine zu hohe Dosierung erfolgte, noch bevor selbst der Patient es merkt. Wenn der Chefarzt hinzugezogen wird und entscheiden soll, ob eine Vollnarkose angezeigt ist, kann er anhand von TempaSenz eindeutig erkennen, ob die Anästhesie zurückgeht oder ggf. sogar noch weiter steigt. Er hat also ein effizientes Messverfahren zur Hand anstelle des nicht-technischen, veralteten Pin-Prick-Test.
Wir sehen in diesem Gerät einen wertvollen Nutzen für viele Menschen, vor allem für werdende Mütter.